Die 10-jährige Chihiro und ihre Eltern verirren sich in den Wäldern vor Tokio und stossen auf einen scheinbar verlassenen Park, der sich als Hort der Schinto-Götter und Dämonen entpuppt. Weil sich die Eltern respektlos verhalten, werden sie in Schweine verwandelt. Durch harte Arbeit im Dienst der Hexe Yubaba, die ein grosses Badehaus für müde Götter und Geister führt, und der Lösung verschiedener Geheimnisse versucht Chihiro ihre verwunschenen Eltern zu befreien. Dabei kann sie auf die Hilfe des Drachen-Jungen Haku zählen, der ihr erklärt, wie sie sich in der Zauberwelt zurecht finden kann.
Mit einem Oscar und dem Goldenen Bären der Berlinale ausgezeichnet gelang Miyazaki mit Chihiros Reise ins Zauberland (Spirited Away) im Westen endgültig der Durchbruch. Die faszinierende Schinto-Welt der Dämonen und Wesen, und die herausfordernde Ambivalenz der Figuren überzeugen restlos. So ist Kaonashi, das «Nicht-Gesicht», mal beschützender Freund, mal Monster. Die Hexe Yubaba (in der deutschen Fassung von Nina Hagen gesprochen) scheint nur anfangs der eindeutige Bösewicht zu sein. (pm)
Wir zeigen den Film auch in der japanischen Originalversion mit Untertiteln in unserer aktuellen Hayao-Miyazaki-Retrospektive.
Drehbuch: Hayao Miyazaki
Kamera: Atsushi Okui
Musik: Joe Hisaishi
Schnitt: Takeshi Seyama
Mit: Sidonie von Krosigk (Chihiro/Sen), Tim Sander (Haku), Nina Hagen (Yubaba/Zeniba), Cosma Shiva Hagen (Lin), Elisabeth Günther (Chihiros Mutter), Michael Brennicke (Chihiros Vater)
124 Min., Farbe, 35 mm, D, 10/6 J