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The Night of the Hunter
Charles Laughton (USA 1955)

Ein Psychopath, der als Prediger durch die Lande zieht, hat es auf das geraubte Geld eines hingerichteten Banditen abgesehen und macht sich an dessen verzweifelte Witwe heran. Doch nur ihre Kinder kennen das Versteck des Geldes – der Prediger verfolgt sie quer durch die USA.
Der Film, der meisterhaft zwischen verschiedenen Genres wechselt und Humor mit heute noch verstörenden Horror-Thriller-Elementen verbindet, wurde lange von Publikum und Presse ignoriert, bevor ihm die Kritiker der Nouvelle Vague die Anerkennung verschafften, die ihm gebührt: Heute gilt er als Meilenstein der Filmgeschichte und zählt zu den grössten Horrorfilmen überhaupt.
«Dem Schrecken wohnt immer auch eine rätselhafte Schönheit inne (...). Kameramann Stanley Cortez, der auch für Orson Welles, Fritz Lang und Sam Fuller arbeitete, erschuf für die Jagdszenen durch die Sümpfe Bilder wie aus düsteren Märchenbüchern. Die verängstigten und allein gelassenen Kinder, der merkwürdige Predigergesang des von Robert Mitchum genial verkörperten Schurken, die künstlichen Dekors und der oft alttestamentarische Tonfall der Dialoge vereinen sich zu einem Kunstwerk, das zeitlos geblieben ist, Abgründe auslotet und kindliches Schaudern (…) erzeugt. Der Film gehört auch deshalb zu einem der einflussreichsten Werke der Filmgeschichte – allein die Szene, in der Mitchum den ewigen Kampf zwischen Gut und Böse erklärt, symbolisiert durch die auf seine Finger tätowierten Worte ‹Love› und ‹Hate›, wurde unzählige Male zitiert, persifliert und variiert.» (Arte Magazin, 16.2.2011)
«Robert Mitchums mörderischer Prediger in Charles Laughtons Märchenwunder The Night of the Hunter ist selbst einer der grossen Kino-Mythen. (...) Jacques Rivette: ‹Der grösste Amateurfilm der Filmgeschichte!› Die einzige Regiearbeit von Schauspieltitan Charles Laughton, ein singuläres Schauerromantikmärchen, zugleich bezwingend und bizarr, seltsam und schlüssig, naiv und nuanciert. (...) Ein magisches Meisterwerk.» (Christoph Huber, Österreichisches Filmmuseum, 1/2012)

Drehbuch: James Agee, Charles Laughton, nach dem Roman von Davis Grubb
Kamera: Stanley Cortez
Musik: Walter Schumann
Schnitt: Robert Golden

Mit: Robert Mitchum (Harry Powell), Shelley Winters (Willa Harper), Billy Chapin (John Harper), Sally Jane Bruce (Pearl Harper), Lillian Gish (Rachel Cooper), Evelyn Varden (Icey Spoon), Peter Graves (Ben Harper), James Gleason (Birdie Steptoe)

93 Min., sw, DCP, E/f

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
So.,
17.5.2015
18:15
Vorfilm: «Schweizer Filmwochenschau 1955»
Mi.,
27.5.2015
20:45
Vorfilm: «Schweizer Filmwochenschau 1955»
So.,
31.5.2015
15:00
Vorfilm: «Schweizer Filmwochenschau 1955»