Nüschelerstrasse 11, 8001 Zürich - 044 415 33 66

< Zurück
Ordet
Carl Theodor Dreyer (Dänemark 1955)

Anfang des 20. Jahrhunderts, in einem Dorf in Westjütland: Eine Bäuerin stirbt nach der Totgeburt ihres Kindes. Der verwirrte Bruder des Mannes hat diesen Tod vorausgesagt, zugleich aber versprochen, er werde die Frau wieder zum Leben erwecken.
Carl Theodor Dreyers vorletzter Film, der in einer von langen Unterbrechungen geprägten Schaffensperiode entstand, wurde zu seinem erfolgreichsten Tonfilm.
«Henning Bendtsens nüchterne, dabei wunderschöne Schwarzweiss-Bilder legen einen eigenen Glanz über die Hütte und die Weiden der Bauernfamilie. Dreyers ruhige Rhythmen, lange Einstellungen und die vordergründig schlichte Inszenierung lassen auf den ersten Blick den Eindruck entstehen, dass es sich um ein Kammerspiel über eine gewöhnliche Bauernfamilie handelt. Nur Johannes' schmeichelnde Stimme wirkt ungewöhnlich. (...) Und wenn uns auch Ordet nicht zum Glauben bekehren kann, sind wir doch Zeugen allerhöchster Filmkunst.» (Geoff Andrew, in: 1001 Filme, Ed. Olms 2012)
«Im Zentrum das unendlich ruhige, endgültige Bild eines Zimmers, in dessen Iichtumflossener Mitte der Sarg mit dem Leichnam einer jungen Frau steht. Am Ende des Films eine Totenerweckung, ein Wunder, das Dreyer mit insistierendem Realismus filmt, als wäre es eine einfache Gegebenheit und kein Absurdum der Sehnsucht, was die Erschütterung noch verstärkt.» (Harry Tomicek, Österreichisches Filmmuseum, 11/2011)
Ein Schluss, der mehrfach Regisseure wie Carlos Reygadas oder Lars von Trier zu Kino-Wundern inspiriert hat.
«Jedes Bild in Ordet ist von einer formalen Perfektion, die ins Sublime führt.» (François Truffaut)

Drehbuch: Carl Theodor Dreyer, nach einem Theaterstück von Kaj Munk
Kamera: Henning Bendtsen
Musik: Poul Schierbeck

Mit: Henrik Malberg (Morten Borgen), Emil Hass Christensen (Mikkel Borgen), Birgitte Federspiel (Mikkels Frau Inger), Preben Lerdorff Rye (Johannes Borgen), Cay Kristiansen (Anders Borgen)

126 Min., sw, 35 mm, Dän/f

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Mo.,
8.6.2015
18:15
Mi.,
10.6.2015
20:45