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Elegie in Naniwa
(Naniwa ereji)
Kenji Mizoguchi (Japan 1936)


TEXT FOLGT VON AFU
Ayako Murai arbeitet als Telephonistin in einer Arzneimittelfirma. Asai, der Firmeninhaber, stellt ihr nach, doch sie liebt ihren Kollegen Nishimura. Weil ihre Familie durch die Trunksucht und Unterschlagungen des Vaters in Not geraten ist, gibt Ayako nach. Als Asais Frau von dem Verhältnis erfährt, sieht sie endlich die Chance, Nishimura zu heiraten. Doch jetzt braucht ihr Bruder dringend Geld, das sie nur aufbringen kann, indem sie sich prostituiert.
Elegie in Naniwa stellt den Auftakt zu Mizoguchis langjähriger Zusammenarbeit mit dem Drehbuchautor Yoshikata Yoda dar, aus der viele seiner Meisterwerke hervorgegangen sind. Dieser Film «steht thematisch und dramaturgisch zwischen dem weiblichen Masochismus früherer Mizoguchi-Filme… und dem später kommenden feministischen Protest, der sich bereits wunderbar ankündigt in der Schlusseinstellung, wenn Ayako im Gehen mit einem Blick in die Kamera starrt, der Auflehnung und Kritik an der sie zur Prostitution zwingenden Gesellschaft verbindet. Der Film hat sogar eine Dimension, die den nachfolgenden abgeht: die Analyse der Unterdrückung der Frauen in der Familie im Namen der "Loyalität" und der "Pflicht" der Tochter, dem Vater und dem Bruder zu dienen.» (Robin Wood, International Dictionary of Films and Filmmakers)

Drehbuch: Yoshikata Yoda, Tadashi Fujiwara, Kenji Mizoguchi, nach der Erzählung «Mieko» von Saburo Okada
Kamera: Minoru Miki
Musik: Koichi Takagi
Schnitt: Tatsuko Sakane

Mit: Isuzu Yamada (Ayako Murai), Seiichi Takegawa (Junzo Murai, ihr Vater), Chiyoko Okura (Sachiko Murai), Shinpachiro Asaka (Hiroshi Murai), Benkei Shiganoya (Sonosuke Asai), Yoko Umemura (Sumiko Asai, seine Frau), Kensaku Hara (Susumu Nishimura), Eitaro Shindo (Yoshizo Fujino), Takashi Shimura (Inspektor), Kunio Tamura (Dr. Yoko)

71 Min., sw, 35 mm, Jap/f