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Tage von '36
(Meres tou '36)
Theo Angelopoulos (Griechenland 1972)

Im ersten Teil seiner Trilogie zur griechischen Geschichte (weitere Teile: Die Wanderschauspieler und Die Jäger) mischt Angelopoulos zwei Faits divers aus den dreissiger Jahren zu einem Stimmungsbild der griechischen Politwirren, aus denen 1936 die Militärdiktatur von General Metaxas hervorging. Ein Polizeispitzel, dem die Ermordung eines Gewerkschafters angelastet wird, nimmt in der Untersuchungshaft einen Parlamentsabgeordneten als Geisel. Die Regierung laviert, weil sie sich die Unterstützung keiner grossen Partei verscherzen will.
Noch den Zensurbedingungen des Obristenregimes (1967–74) unterworfen, schilderte Angelopoulos diese Vorzeit der früheren Diktatur mit kühler Distanziertheit, welche die Einzelnen zu weitgehend anonymen Figuren auf dem Schachbrett politischer Ränkespiele macht. Erklärtermassen inspiriert von Welles und Godard, de facto vielleicht noch mehr von Miklós Jancsó, findet er hier schon seine Bildsprache der langen, ausgeklügelten Totalen, Kamerafahrten und Schwenks, in die ganze Geschichten hineininszeniert werden. (afu)

Drehbuch: Theo Angelopoulos, Petros Markaris, Stratis Karras, Thanassis Valtinos
Kamera: Giorgos Arvanitis
Musik: Giorgos Papastephanos
Schnitt: Vassilis Syropoulos

Mit: Kostas Pavlos (Sofianos), Petros Zarkadis (Loukas), Christoforos Nezer (Gefängnisdirektor), Vassilis Tsanglos (Gefängniswärter), Jannis Kandilas (Herr Kriezis), Thanos Grammenos (Chauffeur Anestis), Christoforos Cheimaras (Innenminister), Petros Hoïdas (Staatsanwalt), Giorgos Christeas (Gendarmeriechef), Erika Daropoulos (Mutter Kriesis), Petros Markaris (ermordeter Gewerkschafter)

105 Min., Farbe, Digital SD, Gr/d

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Di.,
10.4.2012
20:45
Do.,
12.4.2012
18:15