Der erfolgreiche Autor Kosaku hat in seinen Werken stets seine Familie miteinbezogen, sowohl als Inspiration für die Handlung als auch bei Herstellung und Vertrieb seiner Bücher. Nach dem Tod ihres Vaters Ende der fünfziger Jahre müssen sich Kosaku und seine Schwestern vermehrt um die Mutter Yae kümmern, die in den folgenden Jahrzehnten zunehmend dement wird. Kosakus Tochter Kotoko, die Fotografin werden will, beobachtet die Veränderungen in der Familie und versucht zu verstehen, woher der Groll rührt, den ihr Vater gegen Yae hegt und der stets eine Triebkraft seines Schaffens war.
Masato Haradas Adaptation der autobiografischen Erzählungen von Yasushi Inoue (deutsch: «Meine Mutter») ist in ihrer subtilen Zeichnung familiärer Beziehungen klar von Yasujiro Ozu inspiriert. Im Unterschied zu Inoues Vorlage, die stark von der patriarchalischen Perspektive des Autors und des Erzählers geprägt ist, baut Harada mit Kotoko einen Gegenpol auf, der eine weibliche und junge Sichtweise einbringt.
Chronicle of My Mother wurde 2011 in Montréal mit dem Special Grand Prix der Jury ausgezeichnet. (mb)
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=mdgINJqOObQ
Drehbuch: Masato Harada, nach autobiografischen Erzählungen von Yasushi Inoue
Kamera: Akiko Ashizawa
Musik: Harumi Fuki
Schnitt: Eugene Harada
Mit: Koji Yakusho (Kosaku), Kaho Minami (Kuwako), Aoi Miyazaki (Kotoko), Kirin Kiki (Yae), Takahiro Miura (Segawa), Kumiko Ito (Tamayo), Rentaro Mikuni (Hayato), Mimura (Ikuko), Hiroyuki Fujii (Ochiai), Tomomi Sato (Nipponmaru-Matrose)
108 Min., Farbe, Digital HD, Jap/e