Der brav-biedere «salaryman» Sugiyama, magisch angezogen von einer Schönheit am Fenster einer Tanzschule, schreibt sich dort für einen Kurs ein. Obschon er nichts Unmoralisches tut, verheimlicht er sein Treiben, das gegen jegliche japanischen Gepflogenheiten verstösst, vor Frau und Familie, was zu allerlei komischen Verwicklungen führt.
«Shall We Dance? verfügt bei allem Spass aber über einen durchaus ernsten Hintergrund. Er provoziert das Nachdenken über die Erlösung aus einer Midlife-Krise. Mehr noch: Er zeigt das Überwinden jener Einsamkeit, in der jede der handelnden Figuren zunächst gefangen zu sein scheint. Fast alle wichtigen Gestalten des Films tragen intime Geheimnisse mit sich herum, die erst nach und nach enthüllt werden. Die Maxime ‹Darüber spricht man nicht›, die in Japan, aber auch in anderen modernen Leistungsgesellschaften weitverbreitet ist, wird ironisch-kritisch befragt. Shall We Dance? drängt geradezu zur Erkenntnis, dass sich nur durch Offenheit auch die Möglichkeit für zwischenmenschliche Solidarität ergibt.» (Ralf Schenk, film-dienst, 10/1999)
Als tanzbegeisterter Sugiyama spielt Koji Yakusho jene Rolle, die im Hollywood-Remake von 2004 Richard Gere übertragen wurde.
Drehbuch: Masayuki Suo
Kamera: Naoki Kayano
Musik: Yoshikazu Suo
Schnitt: Junichi Kikuchi
Mit: Koji Yakusho (Shohei Sugiyama), Tamiyo Kusaraki (Mai Kishikawa), Naoto Takenaka (Tomio Aoki), Eriko Watanabe (Toyoko Takahasi), Akira Emoto (Toru Miwa), Yu Tokui (Tockichi Hattori), Hiromasa Taguchi (Masahiro Tanaka)
119 Min., Farbe, 35 mm, Jap/d/f, 12 J