«‹Auf eine neue Welt der Götter und Monster!› So prostet Dr. Praetorius Dr. Frankenstein mit einem Glas Gin zu, um ihm gleich darauf eine Zusammenarbeit vorzuschlagen. ‹Du›, meint er zu Frankenstein, ‹hast einen Menschen kreiert. Gemeinsam werden wir nun seine Partnerin erschaffen.›
Ihr Ziel bildet die Inspiration von James Whales The Bride of Frankenstein, dem besten unter den Frankenstein-Filmen – ein schlaues, subversives Werk, das sein schockierendes Material an der Zensur vorbeischmuggelte, indem es sich als Horrorfilm ausgab. Manche Filme altern; andere reifen. Aus der heutigen Sicht ist Whales Meisterwerk noch verblüffender als zu seiner Entstehungszeit, weil das heutige Publikum aufmerksamer ist gegenüber den versteckten Andeutungen der Homosexualität, der Nekrophilie und des Sakrilegs. Man braucht den Film jedoch keineswegs zu dekonstruieren, um ihn geniessen zu können; er ist satirisch, aufregend, lustig und ein einflussreiches Meisterwerk der Ausstattungskunst. (...) Der Film ist eine Fortsetzung zu Whales Frankenstein von 1931, die das Monster nun als einen Ausgestossenen darstellt, der sich nach Freunden sehnt. (...) Whale gestaltete den Look des Films in Anlehnung an die Schlagschatten und verkanteten Kameraeinstellungen des deutschen Expressionismus (aus solchen Horrorfilmen stammt der Stil des Film noir in den Vierzigern). Die Inspiration für die Figur der Braut war Maria, die künstliche Frau aus Fritz Langs Metropolis – hier holte sich Whale auch Einrichtungsideen für Praetorius' Labor.» (Roger Ebert, Chicago Sun-Times, 3.1.1999)
Drehbuch: William Hurlbut, John Balderston, nach einem Roman von Mary Wollstonecraft Shelley
Kamera: John J. Mescall
Musik: Franz Waxman
Schnitt: Ted J. Kent
Mit: Boris Karloff (das Monster), Colin Clive (Henry Frankenstein), Elsa Lanchester (Mary Wollstonecraft Shelley/Braut des Monsters), Valerie Hobson (Elizabeth Frankenstein), Ernest Thesiger (Dr. Pretorius), Gavin Gordon (Lord Byron), Douglas Walton (Percy Shelley), Una O'Connor (Minnie), E. E. Clive (Bürgermeister), Lucien Prival (Butler), O.P. Heggie (Eremit), Dwight Frye (Karl)
74 Min., sw, Digital HD, E/d