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Die ewige Maske
Werner Hochbaum (Schweiz/Österreich 1935)

«Ein Kampf zwischen moderner Psychiatrie und altväterischem Spitalethos. Oder einer zwischen der Helligkeit und neuen Sachlichkeit einer Bauhaus-Spitalarchitektur und einer expressionistisch verzerrten Art-déco-Hölle, das sind nur zwei der vielen Ebenen in einer verblüffenden schweizerisch-österreichischen Koproduktion.» (Sennhausers Filmblog, 5.7.2010)
In diesem Film hat der Arzt und Wissenschaftler Dumartin ein Serum gegen eine grassierende Meningitis-Epidemie in einer Basler Klinik entwickelt. Ohne Einwilligung des Professors verabreicht er dieses einem Patienten – und stürzt nach dessen plötzlich eintretendem Tod in eine tiefe psychische Krise.
«Die gut 20 Minuten, die den Halluzinationen des Schizophrenen gewidmet sind, wirken atemberaubend – weniger dank Originalität als durch ihre expressionistisch-bedrückende Atmosphäre: Dumartins Alpträume steigen aus der Nacht (…) und aus dem Gurgeln fremder Musik empor; im Rhein betrachtet der Kranke entsetzt sein grimassierendes Spiegelbild (die ‹ewige Maske›), Angesicht zu Angesicht nun mit dem ‹Anderen in uns› und den Wahnbildern, die dieses auslöst. Des Patienten Witwe, der anklagende Professor, Tingeltangel-Tänzerinnen quellen immer wieder aus ihren undurchdringlichen Schlupfwinkeln in einem Labyrinth hervor.» (Hervé Dumont, Geschichte des Schweizer Films)
Der Technik der Zeit entsprechend wurde der in Basel spielende Film vollständig im Studio realisiert, in den Rosenhügel-Filmstudios in Wien. Mit einem 30 Meter breiten Wasserlauf wie auch einem kompletten Krankenhausblock nahmen die Bauten des Filmarchitekten Hans Jacoby die Ausmasse einer Superproduktion an.
«Die ewige Maske wird – unter Schweizer Flagge – an der dritten Mostra di Venezia (1935) als das Ereignis des Jahres gefeiert und erhält vom Schauspielverband die Medaille für die beste psychologische Studie zugesprochen (…). Wo immer der Film gezeigt wird, sorgt er für eine Sensation: Riesenerfolg in der Schweiz und in Österreich; in Paris und London bringt er es (in untertitelter Version!) auf eine Laufzeit von fast vier Monaten.» (Hervé Dumont)

Drehbuch: Werner Hochbaum, Leo Lapaire, Dr. Kurt Gauger, nach dem Roman von Leo Lapaire
Kamera: Oskar Schnirch
Musik: Anton Profes
Schnitt: Else Baum

Mit: Peter Petersen (Professor Tscherko), Mathias Wieman (Dr. med. Jakob Dumartin), Olga Tschechowa (Frau Negar), Thekla Ahrens (Schwester Anna), Tom Kraa (Dr. Wendt), Franz Schafheitlin (Adam Negar), Karl Skraup (Wärter)

85 Min., sw, 35 mm, D/f

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Mi.,
18.2.2015
20:45
Mo.,
23.2.2015
18:15
Do.,
26.2.2015
20:45