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Law and Order
Frederick Wiseman (USA 1969)

«1969 war eine Zeit von beispiellosem gesellschaftlichem Aufruhr in den USA. Mittlere und grosse Städte – wie Kansas City – kämpften mit Rassenkonflikten und dem Verfall der Städte, wobei die Polizei für beides viel Schuld auf sich nehmen musste. Wisemans zentrale Absicht scheint es zu sein, die Polizei als eine Schar von Durchschnittsmenschen zu porträtieren, die eine undankbare Arbeit machen, und nicht als die Unterdrücker, für die manche sie halten. Dabei will er nicht etwa die Polizei zu Unrecht verklären, sondern die Leute mit einer zunehmend um sich greifenden Meinung konfrontieren und sie anregen, diese zu hinterfragen. Die Frustration der Polizisten spiegelt jene der Menschen, denen sie dienen. Wiseman bemüht sich sehr zu zeigen, wie die Beamten Gefühle wie Angst, Freude, Sorge ausdrücken, und versucht sie so menschlich zu machen. Das tut er, aber gleichzeitig stellt er sicher, dass sie anonym bleiben; nie werden Namen oder private Informationen preisgegeben. Wiseman springt so schnell von Szene zu Szene, dass die Männer einer Prozession leerer Uniformen ähneln. Auf diese Weise begründet Wiseman vielleicht die verbreitete Wahrnehmung der Polizei als Institution und nicht als Gruppe von Individuen.» (David Carter, NotComing.com, 2008)

Kamera: William Brayne
Schnitt: Frederick Wiseman

81 Min., sw, 16 mm, E

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
So.,
12.4.2015
18:45
Di.,
21.4.2015
18:15