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Wahlverwandtschaften
(Spřízněni volbou)
Karel Vachek (ČSSR 1968)

1940 geboren, geriet der Filmschulabgänger Karel Vachek im Frühjahr 1968 in den Strudel der Umwälzungen in der ČSSR und fand sich plötzlich in der Rolle des Chronisten der Ereignisse vom Rücktritt des Präsidenten und Generalsekretärs der Kommunisten, Antonín Novotný, bis zu den Präsidentschaftswahlen. Mit einer 16mm-Kamera und einem Nagra-Tonband ausgestattet traten Vachek und sein kleines Team mitten ins politische Getümmel und fingen meist dann an zu drehen, wenn andere aufhörten. Hinter den Kulissen hielten sie Diskussionen und Verhandlungen fest, die das «menschliche Antlitz» des von Dubček, Svoboda, Smrkovský, Černík und anderen vertretenen Sozialismus zeigen. Mit feiner Ironie setzt Vachek auch die kleinen Unzulänglichkeiten jener Akteure ins Bild, die wenig später, nach dem Einmarsch der Warschauer-Pakt-Truppen, zu Märtyrern werden sollten. Die Authentizität dieses Porträts einer ebenso hoffnungsvollen wie anfechtbaren Clique von Politikern ist einzigartig.
Der Titel «Wahlverwandtschaften» spielt auf Goethe an, meint aber auch die teils abrupten Wechsel bei den «politischen Eheschliessungen» jener turbulenten Zeiten. (mb)

Kamera: Jozef Ort-Šnep
Schnitt: Jiřina Skalská

85 Min., sw, 35 mm, Tsch/e

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
So.,
23.11.2014
20:45
Fr.,
12.12.2014
18:00