In einer slowakischen Provinzstadt zur Zeit des faschistischen Staates, in der – wie überall wo das Hakenkreuz regiert – die Entrechtung der Juden Einzug nimmt, lebt der gewöhnliche Tischler Brtko. Sein Schwager, ein Hlinka-Gardist, bietet ihm die «Arisierung» eines Ladens in der Hauptstrasse an. Berauscht durch die Möglichkeiten eines gesellschaftlichen Aufstiegs, nimmt Brtko an. Betroffen ist ein kleines Geschäft, in dem eine verwitwete Jüdin Knöpfe verkauft und sich nur mit Müh und Not ihren Lebensunterhalt verdienen kann. Als Brtko erscheint, ist die alte Frau überzeugt davon, dass die Behörde ihn als Unterstützung schickt.
«Kadár und Klos untersuchen hier, wie eine kleine Diktatur als Phänomen korrumpiert, zersetzt und am Ende die moralische wie physische Substanz des Menschen völlig vernichtet. (…) Mit einem nie versagenden Gefühl für das Gleichgewicht zwischen Naivität und Berechnung, Lächerlichkeit und Gemeinheit, Mitgefühl und Grausamkeit haben die Autoren des Films Brtkos kurzen Traum von einem besseren Leben zur Tragikomödie erhoben – einer Form, die dank ihrer ironischen Sicht auf ein Menschenschicksal poetisch die höchste ist.» (Jan Žalman, Kinemathek, Heft 79, Sept. 1992)
Trailer
Drehbuch: Ladislav Grosman, Ján Kadár, Elmar Klos, nach dem Roman «Der Laden auf dem Korso» von Ladislav Grosman
Kamera: Vladimír Novotný
Musik: Zdenĕk Liška
Mit: Jozef Kroner (Tono Brtko), Ida Kamińska (Rosalie Lautman), Hana Slivková (Evalina Brtková), František Zvarík (Markus Kolkocky), Martin Hollý (Imro Kuchar)
128 Min., sw, DCP, Slow/e