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Soleil trompeur
(Utomljonnyje solnzem)
Nikita Michalkow (Frankreich/Russland 1994)

Sowjetunion 1936: Auf der Datscha von Oberst Kotow, Held der Revolution und angesehener Soldat der Roten Armee, verbringt die Familie einen unbeschwerten Spätsommertag. Der Feiertag ist der sowjetischen Luftschifffahrt gewidmet, militärische Übungen unterbrechen kleine Vergnügungen wie Dampfbaden, Bootsfahrten und Fussballspielen. Irritationen ganz anderer Art ruft das Auftauchen Mitias hervor: Er ist ein ehemaliger Geliebter von Kotows Frau und inzwischen Agent von Stalins Geheimdienst ...
«Nikita Michalkows Soleil trompeur, 1994 in Cannes mit dem Grand Prix und 1995 mit dem Oscar als bester ausländischer Film ausgezeichnet, wurde als Neugeburt des russischen Kinos gefeiert, das, aus der Kneblung der Sowjetzensur befreit, jene grossen Erwartungen erfüllen würde, welche etwa die Filme von Andrej Tarkowskij als exzellente Einzelleistungen immer geweckt hatten. Heute scheint Soleil trompeur eher den glorreichen späten Abschluss des sowjetischen Qualitätskinos und seiner Produktionsweise zu markieren. (…) Deutlicher als damals erweist sich beim erneuten Sehen, dass Soleil trompeur noch in anderer Hinsicht einen interessanten Wendepunkt darstellt: Wo die Filme der Perestroika-Zeit darum bemüht waren, die notorischen ‹blinden Flecken› der Sowjetgeschichte zu beleuchten, geht es in Michalkows Melodram weniger um Aufklärung als um die Suche nach einer verloren geglaubten nationalen Identität. (…) Gute zwei Stunden lang feiert Soleil trompeur mit einer stimmungsvollen Leichtigkeit, die ein letztes Mal Michalkows grosses Talent als Regisseur von Atmosphäre und Schauspielensemble zeigt, ein seinerzeit zum Sprichwort gewordenes ‹Russland, das wir verloren haben›.» (Barbara Schweizerhofer, Programm Filmpodium, Nov./Dez. 2011)

Trailer

Drehbuch: Nikita Michalkow, Rustam Ibragimbekow
Kamera: Wilen Kalyuta
Musik: Eduard Nikolajewitsch Artemjew
Schnitt: Enzo Meniconi

Mit: Oleg Menschikow (Dimitri, genannt Mitia), Nikita Michalkow (Col. Sergej Petrowitsch Kotow), Ingeborga Dapkunaite (Marusia), Nadeschda Michalkow (Nadja), André Oumansky (Philippe), Wyacheslaw Tichonow (Wsewolod), Swetlana Kryuchkowa (Mochowa), Wladimir Ilyin (Kirik), Alla A. Kazanskaya (Lidia Stepanowna), Nina Archipowa (Yelena Michajlowna), Inna Ulyanowa (Olga Nikolayewna)

135 Min., Farbe, 35 mm, Russ/d/f

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Mo.,
17.11.2014
18:00
Mi.,
19.11.2014
20:45