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Der zweite Kreis
(Krug wtoroj)
Alexander Sokurow (UdSSR 1990)

«Ein junger Mann verbringt eine Nacht am Leichnam seines Vaters, eines ehemaligen Lagerkommandanten, der in Armut und Einsamkeit starb. Er will ihn bestatten, kennt aber die Rituale des Todes nicht, muss sie erlernen und begreift nur, dass sie einmal Bedeutung hatten. Auch die Angestellte des Bestattungsunternehmens, seine einzige Gesprächspartnerin, kann ihm nur die notwendigsten Handgriffe beibringen, was auf makabre Weise deren Absurdität betont.
Alexander Sokurow erklärte vor einigen Jahren, dass er die Aufgabe der Kunst darin sähe, den Menschen auf schwierige Lebensumstände vorzubereiten. Mit Der zweite Kreis fand er einen Stoff, der ihm dies ermöglichte. Doch es geht dem Regisseur nicht nur um den Tod, sondern darüber hinaus um den Zustand der Gesellschaft. Er meint, die letzte Stufe der Degenerierung sei erreicht, wenn der Tod nichts mehr bedeutet. ‹Erst wenn wir uns seiner bewusst bleiben, erhält das Leben, die Entwicklung, die Menschlichkeit ihren Sinn. Sonst droht die Grenze zwischen Leben und Tod zu verschwinden.›» (Katalog Int. Forum des Jungen Films, Berlin 1991)

Drehbuch: Juri Arabow
Kamera: Alexander Burow
Musik: Otmar Nussio
Schnitt: Raissa Lissowa

Mit: Pjotr Alexandrow (Sohn), Nadeshda Rodnowa (Angestellte des Beerdigungsinstituts), Tamara Timofejewa, Alexander Bistriakow

94 Min., Farbe, 35 mm, Russ/d

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Di.,
7.10.2014
20:45
Do.,
9.10.2014
18:15
Fr.,
10.10.2014
15:00