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The Texas Chain Saw Massacre
Tobe Hooper (USA 1974)

«Zusammen mit George A. Romeros Zombiefanal Night of the Living Dead (1968) und Wes Cravens verstörender Blutzoll-Ballade The Last House on the Left (1972) bildete Hoopers Hinterlandreisser eine unheilige Dreifaltigkeit des neuen amerikanischen Horrorkinos. Dieses zeigte sich im Schatten der realen politischen und sozialen Krisen (…) schonungslos gegenwartsbezogen und pessimistisch. (…) Betrachtet man 40 Jahre später (…) den Film, so lässt sich zunächst festhalten: Das Museum of Modern Art tat gut daran, Hoopers Exploitation-Klassiker in seine Sammlung aufzunehmen. Und: Auch heute noch ist The Texas Chain Saw Massacre beileibe kein Picknick.
Von der ersten Einstellung an fängt die 16-mm-Kamera Motive der Zersetzung und des Verfalls ein, die eine vor Hitze flirrende Einöde durchziehen. In dieser provinziellen Vorhölle fahren fünf junge Erwachsene am 18. August 1973 in ihrem Kleinbus dem Verderben entgegen: Sally Hardesty und ihr querschnittsgelähmter Bruder Franklin wollen zusammen mit Kirk, Jerry und Pam die Gegend erkunden. Der Ausflug nimmt seine erste, grausame Wendung, als die Gruppe einen offenbar geistig verwirrten Anhalter mitnimmt. (…) Der folgende Rauswurf des Mitreisenden auf offener Strasse entledigt Sally und ihre Freunde jedoch keineswegs der Probleme. Denn bald treffen sie bei der Erkundung eines scheinbar verlassenen Hauses auf die degenerierte Verwandtschaft des Anhalters, die (…) ihre gesamte Existenz auf der Fleischproduktion gründet: Die Industrialisierung hat ihre Dienste im Schlachthof überflüssig gemacht, weshalb der inzestuöse Clan zum Kannibalismus wechselte. Kurz nacheinander fallen die Städter so dem Hammer- und Kettensägeschwingenden Leatherface zum Opfer, einer tragisch-monströsen Mischung aus Berserker, Baby und Hausmutti, der mit Schürze und Menschenhautmaske durch das Alptraumszenario wütet. (…)
Mit fiebriger Intensität inszeniert Hooper hier nichts Geringeres als die Aufkündigung der Zivilisation. Dabei schwingt auch die Furcht des urbanen Amerika vor den trostlosen Weiten der Nation mit, wo die Abgehängten der Geschichte vor sich hin brüten. In Gottes eigenem Land endet die Aufklärung am Fleischerhaken, und dennoch fliesst in diesem so berüchtigten Film kaum Blut. Dass die Gewaltakte zumeist im Off stattfinden, macht den stetigen Anschlag auf die Sinne nicht weniger dramatisch.» (David Kleingers, Spiegel Online, 31.3.2012)

Trailer

Drehbuch: Tobe Hooper, Kim Henkel
Kamera: Daniel Pearl
Musik: Tobe Hooper, Wayne Bell
Schnitt: J. Larry Carroll, Sallye Richardson

Mit: Marilyn Burns (Sally Hardesty), Allen Danziger (Jerry), Paul A. Partain (Franklin Hardesty), William Vail (Kirk), Teri McMinn (Pam), Gunnar Hansen (Leatherface), Edwin Neal (Anhalter), Jim Siedow (alter Mann)

83 Min., Farbe, Digital HD, E/d

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Mo.,
25.8.2014
18:15
Mi.,
27.8.2014
20:45