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Angst essen Seele auf
Rainer Werner Fassbinder (BRD 1974)

In einer Bar lernt die 60-jährige Witwe Emmi den zwanzig Jahre jüngeren marokkanischen Gastarbeiter Ali kennen – jeder auf seine Art einsam, finden sie schnell zusammen und heiraten. Als Emmis Kinder davon erfahren, sagen sie sich von der Mutter los; auch ihr kleinbürgerliches Umfeld reagiert mit Ablehnung oder Hohn.
«Während viele Vertreter des Neuen Deutschen Films, wie etwa Alexander Kluge, Authentizität durch semi-dokumentarische Arbeitsweisen erreichen wollten, konzentrierte sich Fassbinder auf eine ästhetische Stilisierung. In Angst essen Seele auf bediente er sich der Erzählmechanismen des Melodrams – ein Genre, das seinerzeit als rührselig verschrien war und den meisten jungen Autorenfilmern zu grosse Parallelen zum Kino der Vätergeneration aufwies, von dem sie sich ja abgrenzen wollten. Fassbinders Interesse für das Melodram war eine direkte Reaktion auf die Filme des Regisseurs Douglas Sirk, dessen Filme für ihn eine Offenbarung waren. Für Angst essen Seele auf liess er sich von dessen All That Heaven Allows inspirieren. War Fassbinders Frühwerk noch von einer elitären formalen Strenge geprägt, versuchte er nun, das amerikanische Kino zu adaptieren: die Filme sollten populär, aber nicht so verlogen wie in Hollywood sein. Angst essen Seele auf ist daher eine bewusst naiv erzählte, fast märchenhafte Geschichte mit einfachen Charakteren. (...) Fassbinder hatte die breite Masse gesucht und gefunden, Angst essen Seele auf wurde sein erster Publikumserfolg. Kritik an der Gesellschaft formulierte er jedoch nicht minder scharf.» (Cornelis Hähnel, deutschlandfunk.de, 5.3.2014)

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Brigitte Mira über Fassbinder

Drehbuch: Rainer Werner Fassbinder
Kamera: Jürgen Jürges
Musik: Archivmaterial
Schnitt: Thea Eymèsz

Mit: Brigitte Mira (Emmi), El Hedi Ben Salem (Ali), Irm Hermann (Krista), Barbara Valentin (Barbara, Wirtin), Rainer Werner Fassbinder (Eugen, Kristas Mann), Karl Scheydt (Albert Kurowski), Elma Karlowa (Frau Kargus), Anita Bucher (Frau Ellis), Gusti Kreissl (Paula), Walter Sedlmayr (Angermayer, Krämer), Doris Mattes (Frau Angermayer), Peter Gauhe (Bruno Kurowski)

94 Min., Farbe, 35 mm, D

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Mo.,
1.9.2014
18:15
Mi.,
3.9.2014
20:45
Fr.,
5.9.2014
15:30