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Der Junge
(Shonen)
Nagisa Oshima (Japan 1969)

«Damit seine Familie überleben kann, schmeisst sich der Junge, grad mal zehn Jahre alt, wieder und wieder vor fahrende Autos. Danach erpressen seine Eltern den jeweiligen Lenker. Man nennt diese Form von Trickbetrug: ataria. Der Vater, vorbestraft und verkrüppelt, war im Krieg, dort hat er seine Befähigung zum Mitleid verloren. Die Mutter beugt sich der patriarchalen Gewalt, und widersetzt sie sich doch einmal, bereut sie es bitterlich, mit Blut. Dann leiden auch schnell die Kinder, der Junge und sein kleiner Bruder, dem er Geschichten erzählt von einem Freund der Gerechtigkeit, der vom Planeten Andromeda kommen wird. Der Junge glaubt, dass es seiner Opfer bedarf, um die Familie zusammenzuhalten. Eine Familie wie ihr Land: Japan. Eines der bewegendsten wie zartesten Werke Oshimas, streng-distanziert inszeniert, jede nur mögliche diensteifrige Anteilnahme vermeidend. Oshima nannte diese atonale Komposition: ein Gebet.» (Rui Hortênsio da Silva e Costa, Österreich. Filmmuseum Wien, Nov. 2009)

Drehbuch: Masato Hara, Nagisa Oshima, Mamoru Sasaki, Tsutomu Tamura
Kamera: Yasuhiro Yoshioka, Seizo Sengen
Musik: Hikaru Hayashi
Schnitt: Sueko Shiraishi, Keiichi Uraoka

Mit: Tetsuo Abe (der Junge), Fumio Watanabe (sein Vater), Akiko Koyama (seine Stiefmutter), Tsuyoshi Kinoshita (Chibi, der kleine Bruder), Do-yun Yu (Fahrer des Opfers)

97 Min., Farbe + sw, 35 mm, Jap/e

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Fr.,
20.6.2014
15:00
Sa.,
28.6.2014
20:45