«Januar 2011. Tunis kocht über. Dem Regime Ben Ali bleiben nur noch wenige Tage. Zwei junge und hübsche Frauen arbeiten in einem Luxus-Tearoom im Stadtzentrum. Aïcha trägt den Schleier, Zaineb weigert sich. Das spielt jedoch kaum eine Rolle: Sie sind die besten Freundinnen der Welt. Aber beiden steht eine Entscheidung bevor. Die eine wird den Hijab tragen müssen, die andere wird gezwungen, ihn abzulegen. So kommt es im Film zu zwei sich kreuzenden Sequenzen, zwei prächtigen Szenen. In der einen versucht Aïcha den Schleier abzulegen: Ihre Reaktion kommt aus dem Bauch, aus der Epidermis, als würde die Luft ihre Kopfhaut verzehren. In der anderen Szene bedeckt Zainebs Tante ihr die Haare mit dem Schleier, und die junge Frau wird fast wahnsinnig. Tatsächlich führen Zaineb und Aïcha einen identischen Kampf, auch wenn er zunächst gegensätzlich wirkt. Und tatsächlich fehlt etwas bei der ‹sichtbaren› Revolution: die innere Revolution, die Freiheit zur Selbstbestimmung, egal, wie diese für die Frauen aussieht.» (Jean-Christophe Ferrari, Evene, Juni 2013)
Drehbuch: Nouri Bouzid
Kamera: Béchir Mahbouli, Sébastien Goepfert
Musik: Sami Maatougi
Schnitt: Seif Ben Salem
Mit: Souhir Ben Amara (Aïcha), Nour Meziou (Zaineb), Bahram Aloui (Hamza), Lotfi Abdelli (Brahim), Fathi Messelmani (Vater)
105 Min., Farbe, DCP, Arab/F/e