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Marie-Louise
Leopold Lindtberg (Schweiz 1944)

Zusammen mit 300 anderen Kindern aus Frankreich darf Marie-Louise für drei Monate in die Schweiz reisen. Pflegeeltern empfangen die schwachen, unterernährten Kinder, nur Marie-Louise wird nicht abgeholt. Eine Rotkreuzhelferin nimmt das Mädchen kurzentschlossen mit in das Haus ihres mürrischen Vaters. Nach anfänglichem Widerstand entsteht zwischen dem Vater und Marie-Louise eine herzliche Zuneigung.
In einfachen, klaren Bildern und ohne Pathos schilderte Lindtberg einen Fall von praktizierter Nächstenliebe in einer Zeit, in der alle abendländischen Werte zugunsten eines allumfassenden, menschenverachtenden Nihilismus aufgegeben zu sein schienen. Die Geschichte basiert auf Schweizer Kriegserfahrungen: Von 1940 bis 1944 erhielten etwa 60'000 ausländische Kinder bei Schweizer Familien ein zeitweiliges Asyl von drei Monaten.
«Marie-Louise, 1946 mit einem Oscar für das beste Drehbuch ausgezeichnet, markiert eine wichtige Wende: Als er herauskommt, hat der Film einen ähnlichen Widerhall wie Füsilier Wipf – 50'000 Eintritte in drei Wochen in Zürich, eine Million Zuschauer im ganzen Land –, was nicht nur dem Anliegen des Films dient, sondern es auch erlaubt, ein nationales Filmschaffen aufrechtzuerhalten. (…) Eine Figur, die bis anhin ‹tabu› war, erscheint zum ersten Mal auf der Leinwand: der Flüchtling.» (Hervé Dumont: Geschichte des Schweizer Films, 1987)

Drehbuch: Richard Schweizer
Kamera: Emil Berna
Musik: Robert Blum
Schnitt: Hermann Haller

Mit: Josiane Hegg (Marie-Louise Fleury), Heinrich Gretler (Direktor Rüegg), Anne-Marie Blanc (Heidi Rüegg), Margrit Winter (Anna Rüegg), Armin Schweizer (Lehrer Bänninger), Mathilde Danegger (Päuli), Fred Tanner (Robert Scheibli), Emil Gerber (Ernst Schwarzenbach), Bernard Ammon (André), Pauline Carton (Frau Gilles), Germaine Tournier (Frau Fleury), Jean Hort (Vater Deschamps)

103 Min., sw, 35 mm, Dial+F

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Mo.,
7.4.2014
20:00
Mi.,
9.4.2014
21:00
Do.,
10.4.2014
15:00