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Gli spazzacamini della Val d'Aosta
Umberto Paradisi (Italien 1914)

Soziale Melodramen waren in den 1910er Jahren beliebte Filmstoffe; besonders zahlreich waren die Dickens-Verfilmungen. Die Turiner Pasquali Filmproduktion hat ein ähnlich gelagertes Theaterstück von Giovanni Sabbatini zum Ausgangspunkt genommen. Es behandelt – wie Lisa Tetzners und Kurt Helds bei uns bekannteres Buch «Die schwarzen Brüder» – das Schicksal der Kaminfegerjungen. Eine einzige Kopie dieses Films hat überlebt, diese enthielt aber die originalen Einfärbungen durch Tinting (Einfärben des Trägermaterials) und Toning (Farbveränderung der Silberschicht). Davon ausgehend wurde der Film 2010 restauriert. (meg)
«Das Phänomen der Kaminfegerjungen war im 16. und 17. Jahrhundert in Europa weitverbreitet, besonders stark in Norditalien, wo sich diese Praxis noch lange hielt und erst während des Zweiten Weltkriegs verschwand. Die in diesem Gewerbe eingesetzten Kinder (meist zwischen 6 und 12 Jahren) kamen aus den ärmsten Tälern der Alpenregion. (…) Obwohl Sabbatinis Drama 1854 erschienen ist, sind die Kostüme und die städtische Szenerie des Films zeitgenössisch von 1914. Paradisis brennende Sorge um den andauernden Missbrauch der Kaminfegerjungen ist in seiner streckenweise fast dokumentarischen Schilderung offensichtlich.» (David Robinson, Katalog Pordenone 2012)

Im Vorprogramm zwei fast gleichzeitig entstandene filmische Armutsdarstellungen: The Little Match Girl (frei nach Hans Christian Andersen; Regie: Percy Nash, GB 1914) und Christmas Day in the Workhouse (Regie: George W. Pearson, GB 1914). Dauer: ca. 24 Min.

Mit: Giovanni Cimara (Graf Federico Alberici), Laura Darville (Pina), Tonino Giolino (Tonino)

55 Min., Farbe, 35 mm, Stummfilm, ital.+engl. Zw'titel

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Fr.,
17.1.2014
18:15