Katja, die Tochter eines erfolglosen Erfinders, gibt ihrem Mitschüler Ludwig, einem jungen Grafen, Privatunterricht, damit dieser die Matur besteht. Obwohl sie intelligenter ist als ihr dandyhafter Bruder Curry, finanziert der Vater nur diesem eine Ausgehgarderobe. Um nicht zu Hause bleiben zu müssen, taucht Katja am Mitsommernachtsball der Kleinstadt im Frack ihres Bruders auf – und löst einen Skandal aus. Karin Swanström war eine vielbeschäftigte Schauspielerin; sie spielt hier selbst die Probstwitwe Hyltenius und ist in einer Nebenrolle in Gösta Berlings saga zu sehen. Sie gehört zu den wenigen Frauen im schwedischen Stummfilm, die auch als Regisseurinnen hervortraten: Sie realisierte vier eigene Filme und produzierte zwei weitere. Später, von 1933 bis 1941, war sie künstlerische Leiterin der Produktionsfirma AB Svensk Filmindustri. In Flickan i frack stellt Swanström einfallsreich und humorvoll Genreklischees in Frage und verdeutlicht (zumindest zwischendurch, das Ende fällt dann arg versöhnlich aus), dass ökonomische Selbstständigkeit Grundvoraussetzung für jede Emanzipation ist. (meg)
Drehbuch: Hjalmar Bergman, Ivar Johansson, nach dem Roman von Hjalmar Bergman
Kamera: Ragnar Westfelt
Schnitt: Ivar Johansson
Mit: Einar Axelsson (Ludwig von Battwhyl), Magda Holm (Katja Kock), Nils Aréhn (Vater Kock), Georg Blomstedt (Starck), Karin Swanström (Hyltenius), Erik Zetterström (Curry Kock), Carina May (Eva Björck)
114 Min., sw, 35 mm, Stummfilm, schwed.+engl. Zw'titel