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Der Mantel
(Schinjel)
Grigori Kosinzew, Leonid Trauberg (UdSSR 1926)

«Zur Meisterschaft gelangte das Team [Kosinzew und Trauberg] erstmals in der Gogol-Bearbeitung Der Mantel. Die im expressionistischen Stil gehaltene Verfilmung stilisiert die Personen Gogols zu Exzentrikern: Der kindlich-schüchterne Beamte Akaki Akakiewitsch Bashmatschkin, dem der schwer erworbene Mantel gestohlen wird, gleicht der Schlafwandlerfigur aus Caligari, während der Schneider und sein Weib über ein akrobatisches Bewegungsrepertoire verfügen. Die Fotografie des Films wusste alle Vorgänge ins Groteske, Masslose und Dämonische zu steigern. Zusammen mit dem Dekor schuf sie eine düster-bedrohliche, traumhafte Atmosphäre. Allein ein Gang Akakis durch eine verschneite Strasse, an einer riesenhohen Mauer vorbei, brachte im Bild alle Verlassenheit und Demütigung des kleinen Schreiber-Beamten zum Ausdruck.» (Ulrich Gregor/Enno Patalas: Geschichte des Films)
Die Musikerin Maud Nelissen war beim wiederholten Anschauen des Films «immer wieder von Neuem wie gebannt» (Katalog Pordenone 2011). Nelissen, die in den letzten Jahren mehrfach beim Stummfilmfestival im Filmpodium zu Gast war, hat 2003 eine Musik zu Der Mantel komponiert und diese seither für unterschiedliche Besetzungen adaptiert. In Zürich wird sie sie mit einem Ensemble von acht Cellos aufführen.
Im Vorprogramm: Le Grand Prix de Violoncelle, ein anonymer komödiantischer Kurzfilm aus dem Jahr 1907 um einen Strassenmusiker und intolerante Nachbarn. Dauer: ca. 3 Min.

Drehbuch: Juri Tynjanow, nach den Erzählungen «Der Mantel» und «Der Newskij-Prospekt» von Nikolaj W. Gogol
Kamera: Andrej Moskwin, Jewgeni Michailow

Mit: Andrej Kostritschkin (Akaki Akakiewitsch Bashmatschkin), Antonina Jeremejewa («himmlisches Geschöpf»), Sergej Gerassimow (Schwindler/Erpresser), Alexej Kapler (wichtige/unwichtige Person), Janina Shejmo (Schneidergehilfin)

72 Min., sw, Digital HD, Stummfilm, russ.+engl. Zw'titel

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Sa.,
4.1.2014
20:45