«Einem Pianisten, der bei einem Zugunglück seine Hände verloren hat, werden die Hände eines hingerichteten Raubmörders transplantiert. Fortan wird er von panischen Angstzuständen heimgesucht, die erst ein Ende finden, als er ein teuflisches Komplott aufdecken kann. Spätexpressionistischer Stummfilm, der realistische Kriminalfilm-Motive mit Elementen der seinerzeit noch jungen Wissenschaft der Psychologie verbindet und damit die Bewusstseinslage der unsicheren zwanziger Jahre zum Ausdruck bringt. Ein beeindruckendes Spiel mit Licht und Schatten.» (Lexikon des int. Films)
«In dem fünf Jahre nach Das Kabinett des Dr. Caligari gleichfalls von Robert Wiene gedrehten Film Orlacs Hände erreicht Conrad Veidt die intensivste Expression des Unheimlichen: Der langsam zum Wahnsinn getriebene Orlac, der sich vor seinen ihm seltsam entfremdeten Händen fürchtet, weil er glaubt, dass man ihm die Hände eines Raubmörders gegeben hat, vollführt mit einem Messer, dem diese Hände nicht entrinnen können, zuckende Bewegungen. Die arabeskenhaften Körperwindungen von Veidt nehmen eine unerhörte Vehemenz an, das expressionistisch Tänzerische übersteigert sich.» (Lotte H. Eisner: Die dämonische Leinwand)
Für die Vertonung spannen die aus «Steamboat Switzerland» bekannten Dominik Blum an der Hammond-Orgel und Marino Pliakas am E-Bass mit dem Schlagzeuger Michael Wertmüller zusammen. «Steamboat Switzerland» widmet sich seit 1996 mit ungebrochener Leidenschaft den Grenzgängen zwischen Rock, Improvisation und Neuer Musik und ist mittlerweile eine Institution. Wertmüller wiederum ist Schlagzeuger der Formation «Full Blast» um den Saxofonisten Peter Brötzmann, in der auch Pliakas mitspielt. Und er hat bereits vier Kompositionsaufträge von «Steamboat Switzerland» erhalten. Die drei Musiker kennen sich also bestens.
Live-Vertonung: Blum/Pliakas/Wertmüller
Dominik Blum (Hammond-Orgel)
Marino Pliakas (E-Bass)
Michael Wertmüller (Schlagzeug)
Eine Veranstaltung im Rahmen der IOIC-Soirées; mehr unter ioic
Drehbuch: Louis Nerz, nach dem Roman von Maurice Renard
Kamera: Günther Krampf, Hans Androschin
Mit: Conrad Veidt (Paul Orlac), Alexandra Sorina (Yvonne Orlac), Fritz Kortner (Nera), Carmen Cartellieri (Regine), Paul Askonas (Diener), Fritz Strassny (Vater Orlac), Hans Homma (Dr. Serral)
100 Min., sw, Digital HD, Stummfilm, dt. Zw'titel