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Girl Shy
Fred Newmeyer, Sam Taylor (USA 1924)

Der Slapstick-Virtuose Harold Lloyd bildet zusammen mit Charles Chaplin und Buster Keaton das Dreigestirn der Stummfilmkomik. Dass er weniger gut gealtert hat als die beiden andern Giganten wird häufig mit seiner streberhaften Fassade begründet, hat möglicherweise aber vielmehr mit der Schlaumeierei zu tun, die sich oft dahinter verbirgt und uns Ellbögelei als Inbegriff der Lebenstüchtigkeit verkauft. Im kollektiven Filmgedächtnis haften geblieben sind mit gutem Grund die Fassadenklettereien, mit denen Lloyd in Safety Last und anderen Filmen der Schwerkraft spottet. Genauso atemberaubend jedoch ist das Rennen gegen die Zeit, mit dem er in Girl Shy als schüchterner Schneider und Möchtegern-Casanova die Eheschliessung seiner Angebeteten mit einem Heiratsschwindler zu verhindern versucht. Ähnlich wie in Safety Last nimmt die Kaskade der haarsträubenden Beinahe-Unfälle fast den halben Film ein, wie bei allen grossen Slapstickfilmen wird das Actionkino konsequent als hinreissender Nonsense ausgebildet.
Zum Vergleich zeigen wir als Vorfilm Buster Keatons Two-Reeler (Zweiakter) The Paleface, in dem der grösste Stoiker der Filmgeschichte seine stupende Überwindung anfänglicher Tölpelhaftigkeit auf der Flucht vor Indianern vorführt. (afu)

Drehbuch: Sam Taylor, Ted Wilde, Tim Whelan
Kamera: Walter Lundin

Mit: Harold Lloyd (Harold Meadows, der arme Junge), Jobyna Ralston (Mary Buckingham, das reiche Mädchen), Richard Daniels (Jerry Meadows, der arme Mann), Carlton Griffin (Ronald DeVore, der reiche Mann), Nola Dolberg (ein Vamp), Mickey Daniels (Zeitungsjunge)

80 Min., sw, 35 mm, Stummfilm, engl. Zw'titel

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Do.,
12.12.2013
18:15