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Two Weeks in Another Town
Vincente Minnelli (USA 1962)

Drei Jahre nach seiner Versenkung in eine Klinik erhält ein ausgebrannter Hollywoodstar ein Rollenangebot von jenem Regisseur, unter dem er einst seine grössten Erfolge feierte. In der Hoffnung auf ein Comeback fliegt er zu den Dreharbeiten nach Rom, wo ihn statt eines Neustarts lauter alte Chimären erwarten, allen voran seine einstige Geliebte, die mittlerweile mit einem Reeder liiert, doch über die alte Geschichte auch nie hinausgewachsen ist.
Bei Vincente Minnelli, dem wir 2005 eine Hommage von skandalös bescheidener Resonanz widmeten, war die Qual der Wahl besonders gross: Hat mich damals The Bad and the Beautiful am meisten begeistert, das Musical The Band Wagon oder doch das Kriegsheimkehrer-Fresko Some Came Running? Ich habe mich für Two Weeks in Another Town entschieden, Minnellis zweite Auseinandersetzung mit dem Filmgeschäft nach The Bad and the Beautiful, weil diese Story, die vordergründig so reisserisch daherkommt, Minnellis «craft- and showmanship» besonders schön hervorkehrt. Deftig, in Cinemascope und Metrocolor, ist hier alles gezeichnet, die Schauspielcrew um das leicht angejahrte Trio Kirk Douglas, Edward G. Robinson und Cyd Charisse zieht hemmungslos vom Leder, und die One-Liners des grossen Szenaristen Charles Schnee jagen sich. Gleichzeitig ist dieses Bigger-than-Life-Spektakel unerhört elegant inszeniert und voller Brechungen: Douglas als gescheiterter Schauspieler sonnt sich im Screening Room des durchtriebenen Regisseurs Robinson in seiner alten Rolle als noch abgefeimterer Produzent als in The Bad and the Beautiful, und der Showdown zwischen Douglas und Charisse ist eine Kamikaze-Fahrt, die keinen Moment die Rückprojektion zu kaschieren versucht, weil es hier ja buchstäblich um eine Rückprojektion in die Amour fou dieses Paares geht. (afu)

Drehbuch: Charles Schnee, nach dem Roman von Irvin Shaw
Kamera: Milton Krasner
Musik: David Raksin
Schnitt: Adrienne Fazan, Robert J. Kern

Mit: Kirk Douglas (Jack Andrus), Edward G. Robinson (Maurice Kruger), Cyd Charisse (Carlotta), George Hamilton (Davie Drew), Daliah Lavi (Veronica), Claire Trevor (Clara), James Gregory (Brad Byrd), Rosanna Schiaffino (Barzelli), George Macready (Lew Jordan)

107 Min., Farbe, 35 mm, E/f

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Sa.,
30.11.2013
18:15
Mo.,
16.12.2013
20:45