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In the Name of the Father
Jim Sheridan (GB/Irland/USA 1993)

Belfast, 1974: Gerry Conlon beschafft sich seinen Lebensunterhalt als Kleinkrimineller. Als er Probleme mit der IRA bekommt, schickt ihn sein Vater nach London, wo er sich eines Tages zur falschen Zeit am falschen Ort aufhält. Gerry wird unter physischer und psychischer Folter zu einem Geständnis gedrängt, einen terroristischen Anschlag begangen zu haben. Als einer der «Guildford Four» wird Gerry – zusammen mit seinem ebenfalls unschuldigen Vater – zu lebenslanger Haftstrafe verurteilt.
Der Fall der «Guilford Four» gehört zu den grössten Justizirrtümern Grossbritanniens. «In the Name of the Father, Jim Sheridans Verfilmung der Autobiografie von Gerry Conlon, wurde für sieben Oscars nominiert und gewann auf der Berlinale den Goldenen Bären. In der gleichen Woche stand Conlons Freund Paul Hill erneut vor Gericht, wegen eines weiteren erpressten Mordgeständnisses. (...) In the Name of the Father ist Politthriller und psychologische Studie, ‹courtroom drama› und Gefängnisfilm, Dokument, Pamphlet und Komödie zugleich. Ein Film gegen die Logik, auch gegen die Gesetze des Drehbuchschreibens.» (Christiane Peitz, Die Zeit, 18.3.1994)
Wie Steve McQueen mit seinem Hunger (2008), thematisierte Jim Sheridan 15 Jahre zuvor die brutalen Haftbedingungen der IRA-Gefangenen. Sheridans Sympathien liegen dabei klar auf der Seite der Inhaftierten. Er konzentriert sich auf Vater und Sohn, die beide unschuldig in der gleichen Gefängniszelle sitzen, sich nicht ausweichen können, sich knapp vor dem Wahnsinn anschreien und dann wieder aneinanderklammern. Ein Vater-Sohn-Drama, beeindruckend gespielt von Pete Postlethwaite und von einem grossartigen Daniel Day-Lewis, der aus seiner Figur die Geschichte einer Selbstbefreiung macht: vom rotzigen jungen Proleten und Möchtegern-Hippie über den Verzweifelten bis zu dem, der um sein Recht kämpft. Ein ergreifendes Schauspielerdrama. (th)

Trailer

Drehbuch: Terry George, Jim Sheridan, nach der Autobiografie von Gerry Conlon
Kamera: Peter Biziou
Musik: Trevor Jones
Schnitt: Gerry Hambling

Mit: Daniel Day-Lewis (Gerry Conlon), Pete Postlethwaite (Giuseppe Conlon), Emma Thompson (Gareth Peirce), John Lynch (Paul Hill), Mark Sheppard (Paddy Armstrong), Corin Redgrave (Insp. Robert Dixon), Beatie Edney (Carole Richardson), Anthony Brophy (Danny), Tom Wilkinson (Grant Richardson)

133 Min., Farbe, 35 mm, E/d/f

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Mo.,
18.11.2013
18:15
Mi.,
20.11.2013
20:45