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Trois couleurs: Bleu
Krzysztof Kieślowski (Polen/Frankreich/Schweiz 1993)

Bei einem Autounfall verliert Julie ihren Mann, einen bedeutenden Komponisten, und ihre Tochter. Sie verkauft das Landhaus der Familie und zieht in eine kleine Pariser Wohnung. In der Anonymität der Grossstadt lebt sie zurückgezogen und versucht, sich aus den Fesseln der Trauer zu befreien.
«Kieślowskis Film – der erste der Trikolore-Trilogie über die Ideale der Französischen Revolution – ist eine fesselnde Studie über das Konzept der individuellen Freiheit in der modernen Welt. Da findet sich kein billiges Moralisieren, sondern nur eine luzide Auslotung des Gemütszustands einer Frau. Binoche liefert ihre bislang beste Leistung: ruhig, stark, beharrlich, im tiefen Bewusstsein, dass das Herz Geheimnisse birgt, die weder wir selbst noch unsere Nächsten begreifen.» (Geoff Andrew, Time Out Film Guide)
«Bleu ist der Film über ein Gesicht, das von Binoche, das Kieślowski und sein Kameramann Idziak in Gross- und Detailaufnahmen zu einer Skulptur in warmem Licht modellieren. (In Venedig wurden Kieślowski, Binoche und Idziak jeweils mit einem Goldenen Löwen ausgezeichnet.) Die Kamera folgt ihr auf ihren Wegen, lässt sie eintauchen und verschwinden in einem blau ausgeleuchteten Schwimmbecken und dann auftauchen. Die Musik ist in ihr, in ihrem Kopf – und der Zuschauer hört sie, immer zu einer Abblende ins Schwarz. Die Kamera blendet auf und zeigt wieder Julies Gesicht. In der kurzfristigen Abwesenheit der Bilder, des Sichtbaren, geschah offenbar das Wesentliche. Was es aber ist, dieses Entscheidende, das zeigt Kieślowski gerade nicht. Der erste Teil der Trilogie ist die Geschichte einer Frau, die mysteriös bleibt und mysteriös handelt. Binoche spielt dieses Unerklärbare der Figur mit einer Präzision des zurückgenommenen Agierens, die fast schmerzhaft ist. Sie ist, so wie das Blau, undefinierbar.» (Bernd Kiefer, Filmklassiker, Reclam 1998)

Trailer

Drehbuch: Krzysztof Kieślowski, Krzysztof Piesiewicz, Agnieszka Holland, Edward Zebrowski
Kamera: Sławomir Idziak
Musik: Zbigniew Preisner
Schnitt: Jacques Witta

Mit: Juliette Binoche (Julie Vignon), Benoît Régent (Olivier), Florence Pernel (Sandrine), Charlotte Véry (Lucille), Hélène Vincent (Journalistin), Emmanuelle Riva (Mutter), Philippe Volter (Makler), Claude Duneton (Arzt), Hugues Quester (Patrice, Julies Ehemann)

97 Min., Farbe, 35 mm, F/d

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Mo.,
16.12.2013
18:15
Mi.,
18.12.2013
20:45