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Fresa y chocolate
Tomás Gutiérrez Alea, Juan Carlos Tabío (Kuba/Mexiko/Spanien 1993)

Havanna in den neunziger Jahren: Als Diego, ein homosexueller Künstler und intellektueller Systemkritiker, den Jungkommunisten David zu verführen versucht, reagiert dieser zunächst abwehrend und schwärzt Diego bei einem Parteigenossen an. Doch als David aufgefordert wird, Diego auszuspionieren, gerät David in einen Gewissenskonflikt – nach und nach beginnt er an seinen naiven Vorstellungen zu zweifeln.
Nach der Kurzgeschichte des kubanischen Schriftstellers Senel Paz gelang Tomás Gutiérrez Alea, einer der führenden Figuren des postrevolutionären kubanischen Kinos, eine sensible Tragikomödie über erstarrte politische Ideale. Fresa y chocolate ist ein Plädoyer für Toleranz und gilt als erster Welterfolg des kubanischen Kinos – sogar am Filmfestival in Havanna wurde der Film mit Preisen überhäuft.
«Fresa y chocolate ist kein Film über die Verführung eines Körpers, sondern über die Verführung von Denkweisen. Dieser Film ist mehr an Politik denn an Sexualität interessiert – ausser wenn man Sexualpolitik dazu zählt, denn in Kuba homosexuell zu sein, ist bereits an sich ein antiautoritäres Statement. (…) Meine erster Gedanke war, wie der Regisseur mit seiner pointierten Kritik an Kuba ungestraft davonkommen konnte; konservative Exilkubaner in Miami hingegen nannten Fresa y chocolate einen Propagandafilm, weil er den Eindruck vermittle, dass Castro gefahrlos kritisiert werden könne. Wie auch immer: Dieser Film hat Kraft und Charme, gerade dadurch, wie er uns dazu bringt, eine Liebesgeschichte zu erwarten und uns dann eine Figur vorführt, deren blosse Existenz eine Kritik an ihrer Gesellschaft ist.» (Roger Ebert, Chicago Sun-Times, 10.2.1995)

Trailer

Drehbuch: Senel Paz, nach seiner Kurzgeschichte
Kamera: Mario García Joya
Musik: José María Vitier
Schnitt: Miriam Talavera, Osvaldo Donatién

Mit: Jorge Perugorría (Diego), Vladimir Cruz (David), Mirtha Ibarra (Nancy), Francisco Gattorno (Miguel), Joel Angelino (Germán), Marilyn Solaya (Vivian)

108 Min., Farbe, 35 mm, Sp/d/f

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Mo.,
9.12.2013
18:15
Mi.,
11.12.2013
21:00