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Die Ballade von Narayama
(Narayama-bushi ko)
Shohei Imamura (Japan 1983)

Japan, Ende des 19. Jahrhunderts, in einem abgelegenen Bergdorf: Nach alter Sitte müssen sich hier die Einwohner mit siebzig Jahren zum Sterben auf den Berg Narayama zurückziehen, um den Jungen nicht länger das Essen streitig zu machen. Tatsuhei, Witwer und Vater zweier Kinder, wird klar, dass er als ältester Sohn in diesem Jahr seine Mutter Orin dorthin begleiten muss. Doch Orin will nicht gehen, bevor sie eine neue Frau für Tatsuhei gefunden hat.
«So wie Akira Kurosawa mit Dersu Ouzala sein Comeback geschafft hat, gelingt es auch Shohei Imamura mit seinem Die Ballade von Narayama, der 1983 mit der Goldenen Palme in Cannes ausgezeichnet wurde, erneut ins Rampenlicht zu treten. In den siebziger Jahren hatte er eine Reihe kommerzieller Misserfolge erlitten, infolge derer er das Filmemachen praktisch einstellen musste. Die früheren Filme Imamuras mit ihrer vehementen sarkastischen Tonalität und einer sich ständig im Grenzbereich bewegenden emotionalen Intensität scheinen zunächst recht weit entfernt von Die Ballade von Narayama. Und dennoch erkennt man in diesem Werk die ganze Energie und ungezähmte Entschlossenheit des Bilderstürmers, für die der Regisseur bekannt ist.» (Julien Welter, Arte, 7.5.2004)
«Das Animalische, Sexuelle, der ständige Verkehr zwischen Menschen, Tieren sowie Menschen und Tieren, wird humoristisch ausgebreitet, was in krassem Widerspruch zu seinen Folgen steht. Der Sexualtrieb wird gegen sich selbst gewendet in einer Gemeinschaft, in der es keine Ressourcen für den Nachwuchs gibt. Ein transzendenter, charakteristisch ambivalenter Schluss: Orin sichert das Überleben ihres Geschlechts, indem sie im Weiss des Schnees verschwindet.» (Christoph Huber, Österreich. Filmmuseum Wien, 12/2002)

Trailer

Drehbuch: Shohei Imamura, nach einem Roman von Shichiro Fukuzawa
Kamera: Masao Tochizawa
Musik: Shinichiro Ikebe
Schnitt: Hajime Okayasu

Mit: Ken Ogata (Tatsuhei), Sumiko Sakamoto (Orin, seine Mutter), Ronpei Hidari (Risuke), Aki Takejo (Tamayan), Shoichi Ozawa (Katsuzo), Seiji Kurasaki (Kesakichi), Mitsuko Baisho (Oei, junge Witwe), Nijiko Kiyokawa (Okane), Akio Yokoyama (Amaya)

130 Min., Farbe, 35 mm, Jap/d/f

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Mo.,
21.10.2013
18:15
Mi.,
23.10.2013
15:00
Fr.,
25.10.2013
20:45