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The Chapman Report
George Cukor (USA 1962)

Die Kinsey-Reports haben offensichtlich diesen Film (und den zugrunde liegenden Roman) über einen Forscher angeregt, der mit statistischen Methoden das Sexualverhalten der Amerikanerinnen ergründen möchte. Vier der ihm antwortenden Frauen werden uns näher vorgestellt: eine junge frigide Witwe, eine Nymphomanin und zwei verheiratete Frauen mit ausserehelichen Beziehungen. Sexualität, die Versteckspiele darum herum, vor allem die Angst, verletzbar zu werden – ein Stoff, der Cukor liegen musste, für den die Zeit aber noch nicht wirklich reif war. Nach Cukors eigenen Aussagen habe Produzent Zanuck alles rausgeschnitten, was ihm nicht scharf genug erschien, und anschliessend sei die Zensur über alles hergefallen, was ihr zu scharf war. Der Rest enthält einige starke Szenen, wirkt aber eher inkongruent. Offen bleibt, wie die im Film vorgetragene Kritik an Chapmans Methoden zu verstehen ist: «not statistics – love!», postuliert Dr. Jonas, gespielt vom in Cukor-Filmen auf unsympathische Rollen abonnierten Henry Daniell. Ist er die Verkörperung einer retrograden Auffassung oder die Stimme der psychiatrischen Vernunft, die warnt, dass die Chapman-Interviews Verdrängtes in den Frauen aufwühlen, ohne ihnen anschliessend bei dessen Bewältigung beizustehen? (meg)

Drehbuch: Wyatt Cooper, Don M. Mankiewicz, nach dem Roman von Irving Wallace
Kamera: Harold Lipstein
Musik: Leonard Rosenman
Schnitt: Robert Simpson

Mit: Efrem Zimbalist jr. (Paul Redford), Jane Fonda (Kathleen Barclay), Claire Bloom (Naomi Shields), Shelley Winters (Sarah Garnell), Glynis Johns (Teresa Harnish), Ray Danton (Fred Linden), Ty Hardin (Ed Kraski), Andrew Duggan (Dr. George C. Chapman), John Dehner (Geoffrey Harnish), Harold J. Stone (Frank Garnell), Corey Allen (Wash Dillon)

125 Min., Farbe, Digital SD, E

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Do.,
7.11.2013
18:15
Mo.,
11.11.2013
20:45