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Les vacances de Monsieur Hulot
Jacques Tati (Frankreich 1953)

Monsieur Hulot fährt in seinem altersschwachen, knatternden Sportwagen an einen beschaulichen Badeort in der Bretagne, findet im Hotel de la Plage ein Zimmer unter dem Dach und gibt sich fortan den Ritualen sommerlicher Feriengeschäftigkeit zwischen Flirt und körperlichen Aktivitäten hin. Dabei stolpert er allerdings von einem Missgeschick zum nächsten – sei es am Strand, auf dem Tennisplatz oder im Speisesaal des Hotels – und erregt damit den Ärger der anderen Gäste.
1953 führte Tati mit Les vacances de Monsieur Hulot, seinem zweiten Spielfilm nach Jour de fête, sein Alter Ego «Monsieur Hulot» in die Filmgeschichte ein: diesen schlaksigen Typ mit der Pfeife zwischen den Zähnen, dem kecken Hütchen und der Hochwasserhose, der, forsch nach vorn geneigt, steifbeinig voranschreitet. Ein ungeschickter, unangepasster Antiheld, dessen einziges Wort während des ganzen Films «Hulot» ist. Worte spielen in Tatis Filmen eine untergeordnete Rolle: In aller Seelenruhe schaukeln sich die Geräusche der Objekte (etwa der Schwingtür oder des Ping-Pong-Balls), die Meereswellen und das Geschnatter der Gäste zu kleinen Sinfonien hoch. (th)
«Tatis Film ist keine Komödie der Ausgelassenheit, sondern eine der Erinnerung, der Nostalgie, der Zärtlichkeit und des guten Mutes. Es gibt einige richtige Lacher, aber Les vacances de Monsieur Hulot gibt uns etwas viel Selteneres: eine belustigte Zuneigung für die menschliche Natur – so merkwürdig, so kostbar, so speziell. (…) Dieser Film handelt von den einfachsten aller menschlicher Vergnügungen: von der Sehnsucht, für ein paar Tage wegzukommen, spielen zu dürfen, anstatt zu arbeiten, Meeresluft einzuatmen und vielleicht dabei eine nette Person kennenzulernen. Es geht um die Hoffnung, die all unseren Ferien zugrunde liegt, und um die Traurigkeit, die uns an deren Ende immer wieder einholt.» (Roger Ebert, Chicago Sun-Times, 10.10.1996)
Wir zeigen die restaurierte Version von 2009, die 1978 von Tati überarbeitet worden war.

Drehbuch: Jacques Tati, Henri Marquet, Jacques Lagrange, Pierre Aubert
Kamera: Jacques Mercanton, Jean Mousselle
Musik: Alain Romans
Schnitt: Jacques Grassi, Ginou Breton

Mit: Jacques Tati (Monsieur Hulot), Nathalie Pascaud (Martine), Michèle Rolla (Martines Tante), Raymond Carl (Ober), Lucien Frégis (Hotelier), Valentine Camax (Engländerin), Louis Perrault (Monsieur Fred), Marguerite Cérard (Spaziergängerin), René Lacourt (Spaziergänger), André Dubois (Ex-Offizier), Suzy Willy (die Frau des Ex-Offiziers)

88 Min., sw, DCP, F, ab 6

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Mo.,
20.5.2013
18:15
Mi.,
22.5.2013
17:30
Sa.,
25.5.2013
20:45
So.,
26.5.2013
15:00