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Un condamné à mort s'est échappé
Robert Bresson (Frankreich 1956)

Während des Zweiten Weltkriegs sitzt der französische Leutnant Fontaine in Einzelhaft im Fort Montluc. Weil seine Hinrichtung bevorsteht, plant er zu fliehen. Als ein 16-jähriger Junge sein Zellengenosse wird, beginnt Fontaine zu glauben, dass es sich um einen Spitzel handelt.
«Bressons Filme drehen sich oft um Menschen am Rande der Verzweiflung. Wie sie sich angesichts unerträglicher Lebenslagen zu behaupten versuchen – das ist sein Thema. In seinen Handlungen geht es nicht darum, ob das diesen Menschen gelingt oder nicht, sondern wie sie diese Momente aushalten. Schnörkellos erzählt er diese Geschichten, ohne Filmstars, Spezialeffekte, künstlichen Thrill oder erhöhte Spannung. Seine Filme, die frei von publikumsgefälligen Elementen scheinen, ziehen viele seiner Zuschauer in einen hypnotischen Bann. (…) Einen Film wie Un condamné à mort s'est échappé zu sehen ist wie eine Lektion in Sachen Kino: Er zeigt, was in einem Film alles unwichtig ist. Im Umkehrschluss suggeriert er, dass die meisten Dinge, an die wir uns gewöhnt haben, überflüssig sind. In diesem Film gibt es keine einzige Einstellung zu viel.» (Roger Ebert, Chicago Sun-Times, 21.11.2011)
«Es ist eine seltsame Erfahrung, einen Bresson-Film heute zu sehen, da der grösste Teil des gegenwärtigen Populärkinos so gross, laut, schnell und, in vielen Fällen, sogar grotesk ist. Mit anderen Worten, die exakte Antithese zu Bressons Kino. Ich sah Un condamné à mort s'est échappé kürzlich wieder, er ist eine so vollkommen reine Erfahrung, gänzlich ohne jede Unwesentlichkeit – er funktioniert wie eine empfindliche und perfekt kalibrierte, von Hand gefertigte Maschine.» (Martin Scorsese, zit. in: Robert Bresson, Indiana University Press 1999)

Drehbuch: Robert Bresson, nach einem Tatsachenbericht von André Devigny
Kamera: Léonce-Henry Burel
Musik: Wolfgang Amadeus Mozart
Schnitt: Raymond Lamy

Mit: François Leterrier (Leutnant Fontaine), Charles Le Clainche (François Jost), Roland Monod (Pfarrer Deleyris), Maurice Beerblock (Blanchet), Jacques Ertaud (Orsini), Jean Paul Delhumeau (Hebrard), Roger Treherne (Terry), Jean Philippe Delamarre (Gefangener)

99 Min., sw, Digital HD, F/e

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
So.,
7.4.2013
20:45
Fr.,
12.4.2013
15:00
So.,
21.4.2013
18:15