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Liebelei
Max Ophüls (Deutschland 1933)

Seit längerem hat Leutnant Fritz eine Affäre mit der Frau des Barons. Als er aber bei einem Opernbesuch die junge Christine kennenlernt, fühlt er sich zu ihr sehr hingezogen. Trotzdem gelingt es ihm nicht, sein Verhältnis mit der Baronin zu beenden. Eines Tages entdeckt der Baron Beweise für die aussereheliche Beziehung seiner Frau – er fordert den jungen Leutnant zum Duell.
Nach dem Theaterstück des zwei Jahre zuvor verstorbenen Arthur Schnitzler zeichnet der Film von Max Ophüls ein Sittengemälde der Wiener Gesellschaft vor dem Ersten Weltkrieg. Ein epischer Bildreigen, mit dem der 30-jährige Ophüls seinen Durchbruch in der Filmwelt feierte; bei der Uraufführung in Berlin allerdings befand er sich bereits auf dem Weg zum Bahnhof, um vor der aufziehenden Bedrohung nach Paris zu fliehen.
«Nicht Wien, sondern der melancholische und grausame Traum von einer Stadt, rekonstruiert in den Studios von Berlin. Keine Angleichungen an die Wirklichkeit, sondern Atelier-Träume. Winter in Strassen, die visuelle Gedichte sind. Tänze vor Spiegeln. Pferdeschlittenfahrten im Schnee. Gefühle oder vielmehr deren wunderbares Vorspiel. Liaisonen, die Lieben werden könnten und doch nur Liebschaften bleiben. Die Tugend des Leichten: das Weibliche, Sanfte, Gleitende, Freiflutende. Dem entgegen das Prinzip des Rigiden, Abschneidenden. Das Duell. Das Militär. Die Standesehre. Die Macht der Regeln; Terror der Usancen. Liebelei beschwört Unvereinbarkeiten. Die Personen gehen, sie gehen bloss fort oder gehen zu Tode. Was bleibt: leere Räume, Aussparungen im Film. Max Ophüls: ‹Oft höre ich von Leuten die Bitte, noch einmal einen so einfachen, stillen, ruhigen Film wie diesen zu machen; ich glaube nicht, dass ich es nicht mehr könnte, aber ich habe niemals mehr einen Stoff von solcher Stille gefunden.›» (Harry Tomicek, Österreich. Filmmuseum Wien, Mai 2010)

Drehbuch: Hans Wilhelm, Curt Alexander, Max Ophüls, nach dem Theaterstück von Arthur Schnitzler
Kamera: Franz Planer
Musik: Theo Mackeben
Schnitt: Friedel Buckow

Mit: Wolfgang Liebeneiner (Leutnant Fritz Lobheimer), Paul Hörbiger (der alte Hans Weiring, Kammermusiker), Magda Schneider (Christine, seine Tochter), Luise Ullrich (Mizzi Schlager, Christines Freundin), Willy Eichberger (Oberleutnant Theo Kaiser), Gustaf Gründgens (Baron Rudolf von Eggersdorf), Olga Tschechowa (Baronin von Eggersdorf), Werner Finck (Binder, Cellist), Werner Pledath (Oberst Placzek), Ekkehard Arendt (Leutnant von Lensky), Ossy Kratz-Corell (Zugführer)

87 Min., sw, 35 mm, D

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Mo.,
18.2.2013
18:15
Mi.,
20.2.2013
21:00