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Die Schwestern von Gion
(Gion no shimai)
Kenji Mizoguchi (Japan 1936)

Im alten Geisha-Viertel Gion in Kyoto arbeiten zwei Schwestern im Geisha-typischen Graubereich zwischen Unterhaltungskunst und Prostitution. Die Ältere hält sich an die traditionellen Werte von Loyalität und nimmt ihren bankrotten Hauptgönner bei sich auf. Die jüngere Schwester hingegen verachtet ihre Kunden und setzt alle Mittel ein, um zu Geld zu kommen. Hinter dem Rücken der älteren zettelt sie ein Ränkespiel an, das beiden zugutekommen soll.
Die Zensur gab Mizoguchis Werk nur mit zehn Schnittauflagen frei. Doch auch das so verstümmelte Werk verblüfft noch durch seine ungeschminkte Darstellung der oft beschönigten Geisha-Existenz. Von den beiden Schwestern über ihre Kunden bis zu deren Familien und Angestellten zeichnet Mizoguchi alle Figuren als Gefangene ihrer jeweiligen Lebenswelten, zwischen denen er mit raffinierten Kamerafahrten und sinnigen visuellen Übergängen so selbstverständlich wie mühelos hin und her blendet. Die leise Tragödie mündet in eine bittere Gesellschaftskritik, die quasi direkt zur Kamera und damit ans Publikum gerichtet ist. (afu)

Drehbuch: Yoshikata Yoda, Kenji Mizoguchi, nach dem Roman «Yama» von Alexandr Iwanowitsch Kuprin
Kamera: Minoru Miki
Schnitt: Tatsuko Sakane

Mit: Isuzu Yamada (Omocha, die jüngere Schwester), Yoko Umemura (Umekichi, die ältere Schwester), Benkei Shiganoya (Shimbei Furusawa), Eitaro Shindo (Kudo), Taizo Fukami (Kimura), Fumio Okura (Jurakudo), Sakurako Iwama (Omasa Kudo)

69 Min., sw, 35 mm, Jap/e

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Do.,
4.10.2012
18:15
Sa.,
6.10.2012
15:00
So.,
7.10.2012
20:45