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The Loneliness of the Long Distance Runner
Tony Richardson (GB 1962)

«Im britischen Spielfilm breitete sich um 1960 eine wirklichkeitsnahe Ästhetik aus, die als ‹Free Cinema› in die Geschichte einging (...). Es wurden Geschichten erzählt, die man nicht weit zu suchen brauchte, die von gewöhnlichen Menschen und alltäglichen Ereignissen handelten. Diese Bewegung rund um die Newcomer Tony Richardson, Karel Reisz und Lindsay Anderson florierte zwar nur kurz. Doch sie klingt bis in die jüngsten Filme eines Ken Loach nach. (…)
Colin Smith, ein jugendlicher Nihilist aus der ‹working class›, rebelliert gegen seine Umwelt. Er gerät zunehmend auf die schiefe Bahn und wird schliesslich in eine Besserungsanstalt eingewiesen. Dazu auserkoren, im prestigeträchtigen Langstreckenrennen gegen die Schnösel einer ‹upper class›-Schule die Siegestrophäe für die Anstalt zu holen, findet er während des regelmässigen Lauftrainings durch die offene Landschaft zu sich selber. Kern des Films ist dieser Weg eines sensiblen Individuums zu einer eigenen Identität. Erzählt wird die Geschichte in zahlreichen und komplexen Rückblenden. In der langen Schlusssequenz sind Rennaufnahmen und Erinnerungsbilder dicht verwoben, ohne dass deswegen ein simpler, monokausaler Handlungszusammenhang behauptet würde. Walter Lassally (der Kameramann vieler anderer Free-Cinema-Filme; Red.) arbeitete mit leichter Kamera, die dynamische Aufnahmen des Läufers ermöglichte und seiner inneren Unruhe einen bildlichen Ausdruck verlieh.» (Andres Janser, Programmheft Filmpodium, April 2001)

Drehbuch: Alan Sillitoe, nach seiner Erzählung
Kamera: Walter Lassally
Musik: John Addison
Schnitt: Anthony Gibbs

Mit: Tom Courtenay (Colin Smith), Michael Redgrave (Gouverneur), James Bolam (Mike), Topsy Jane (Audrey), Avis Bunnage (Mrs. Smith), Peter Madden (Mr. Smith), Julia Foster (Gladys)

104 Min., Digital HD, E/e

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Mo.,
23.7.2012
18:15
Mi.,
1.8.2012
20:45