Fünf junge Frauen aus der Provinz teilen sich ein Haus im trendigen Londoner Stadtteil Chelsea von 1965 und erleben im Verlauf eines Wochenendes voller Parties, Styling- und Shoppingtouren Freuden und Dramen mit aufdringlichen Verehrern, nutzlosen Partnern und einem Immobilienhai. Vor allem aber entdecken sie, zusammen mit dem homosexuellen Bruder eines der Mädchen, ihren gemeinsamen Willen, ein freieres Leben zu führen als die Nachkriegsgeneration.
The Pleasure Girls war das erste Drehbuch und die dritte grössere Regiearbeit des langjährigen Regieassistenten Gerry O'Hara, der als Autor und Regisseur von Unterhaltungs- und Exploitationfilmen eine wechselvolle Karriere machen sollte. Der Film wurde auch von Exploitation-Spezialisten produziert und weist Parallelen zu quasi gleichzeitig enstandenen «bachelor-girl»-Filmen wie Darling, The Knack … und Up the Junction auf – mögen Dramaturgie und Inszenierung auch vergleichsweise handgestrickt wirken. Was diese Low-Budget-Nachwuchsarbeit dennoch sehenswert macht, ist die unaufgeregte Selbstverständlichkeit, mit der sie den Zeitgeist einfängt und sich die Perspektive der jungen Frauen sowie des sie umsorgenden Schwulen zu eigen macht. (afu)

Drehbuch: Gerry O'Hara
Kamera: Michael Reed
Musik: Malcolm Lockyer
Schnitt: Tony Palk

Mit: Francesca Annis (Sally), Suzanna Leigh (Dee), Rosemary Nicols (Marion), Anneke Wills (Angela), Colleen Fitzpatrick (Cobber), Ian McShane (Keith Dexter), Klaus Kinski (Nikko Stalmar), Mark Eden (Prinny), Tony Tanner (Paddy), Jonathan Hansen (Ivor), Carol Cleveland (Ella)

88 Min., sw, Digital HD, E/e