Ein ärmlich aufgewachsener Waisenjunge kommt durch die Dankbarkeit einer geheimnisvollen Person zu Wohlstand und wird ein satter Spiesser, bis heilsame Erschütterungen und die Liebe seinen Charakter läutern.
«Great Expectations gilt als beste aller Dickens-Adaptationen schlechthin – ihr gelingt etwas, was nur wenigen Literaturverfilmungen gelingt: Sie schafft Bilder auf der Leinwand, die nicht mit den Bildern, die schon in unserem Kopf bestehen, kollidieren. (…) David Lean machte diesen Film im Zenit seiner Frühform – obwohl er erst mit seiner Serie epischer Werke weltweiten Ruhm erlangte, sind es doch seine frühen Filme, die eine grössere Ökonomie und darum eine grössere Energie in ihrer Erzählkunst aufweisen.» (Roger Ebert, Chicago Sun-Times, 22.8.1999)
«Besonders zu beeindrucken vermochten auch das von John Bryan und Wilfred Shingleton aufwändig gestaltete und sorgfältig komponierte Setdesign, das einige unvergessliche Kulissen umfasste. Wie akribisch Bryan und Shingleton arbeiteten, zeigt der Blick in das von vergangener Pracht und gegenwärtigem Verfall zeugende Zimmer der Miss Havisham. Die Linienführung von Spinnweben, Kronleuchter, Türbogen und Kaminsims bildet das Muster eines riesigen Totenschädels.» (Jörg Helbig, in: Film-Konzepte 10: David Lean, edition text+kritik, 2008/4)

Drehbuch: Ronald Neame, David Lean, Kay Walsh, Cecil McGivern, nach dem Roman von Charles Dickens
Kamera: Guy Green
Musik: Walter Goehr
Schnitt: Jack Harris

Mit: John Mills (Mr. Pip), Valerie Hobson (Estella/die Mutter), Bernard Miles (Joe Gargery), Finlay Currie (Abel Magwitch), Martita Hunt (Miss Havisham), Anthony Wager (Pip als Kind), Jean Simmons (junge Estella), Alec Guinness (Herbert Pocket), Francis L. Sullivan (Mr. Jaggers), Ivor Barnard (Mr. Wemmick), Freda Jackson (Mrs. Joe Gargery)

119 Min., sw, Digital HD, E/e