Eine junge Sängerin an der Pariser Oper wird von einer geheimnisvollen Stimme zum gefeierten Star gemacht. Die Stimme gehört einem Maskierten, der ihr bald seine Liebe gesteht und von ihr verlangt, ihren Verlobten aufzugeben. Niemals, so befiehlt er, dürfe sie aber versuchen, sein Gesicht zu sehen.
«Für Regisseur Julian gab es nur einen Mann, der die Rolle des Phantoms spielen konnte: Lon Chaney, der ‹Mann mit den 1000 Gesichtern›, der durch sein subtiles Spiel und seine Vorliebe für extreme Make-ups zum gefeiertsten Star des stummen Horrorfilms wurde. (…) Als man einen Rohschnitt des Films in einer Preview zeigte, waren die Reaktionen eindeutig: zu viel Schauer-Melodram, zu wenig Humor, zu wenig Romantisches und ein unglaubwürdiges Ende. Das Studio bestellte Edward Sedgwick, Spezialist für Komödien und Actionfilme, als Ersatz für Rupert Julian. Sedgwick drehte etliche neue Szenen und fügte ein dynamischeres Ende an. Doch auch dieser Fassung war kein Glück vergönnt, und so wurde ein Grossteil der neuen Szenen wieder entfernt und nur die Schlusssequenz beibehalten. Erst in dieser Fassung wurde The Phantom of the Opera zum Kassenknüller und zur berühmtesten Verfilmung des Stoffes überhaupt.» (Stummfilmmusiktage Erlangen)
Der Film ist u. a. berühmt für eine Farbsequenz, die mit dem 2-Streifen-Technicolorverfahren hergestellt wurde. Der Phantom-Darsteller Lon Chaney ist auch in im Dickens-Programm in der Stummfilmversion von Oliver Twist als der Hehler Fagin zu sehen.

Drehbuch: Elliot J. Clawson, Raymond L. Schrock, Frank M. McCormack, nach dem Roman von Gaston Leroux
Kamera: Milton Bridenbecker, Virgil Miller, Charles Van Enger
Schnitt: Edward Curtiss, Maurice Pivar, Gilmore Walker

Mit: Lon Chaney (Erik, das Phantom der Oper), Mary Philbin (Christine Daaé), Norman Kerry (Vicomte Raoul de Chagny), Arthur Edmund Carewe (Ledoux), Gibson Gowland (Simon Buquet), John Sainpolis (Comte Philip de Chagny), Snitz Edwards (Florine Papillon), Virginia Pearson (Carlotta)

93 Min., tinted, 35 mm, engl./franz. Zw'titel