Ein Bankkassierer erliegt der Versuchung, durch Unterschlagung aus seinem tristen Alltag auszubrechen, und sei es nur für Stunden.
Karl Heinz Martin, einer der wichtigsten Exponenten des expressionistischen Theaters, verfilmte ein Stück von Georg Kaiser, das er schon für die Bühne inszeniert hatte und schuf damit einen der ersten deutschen Filme, die die Verlockungen «der grossen Welt» und «der Strasse» thematisieren: «Kommis, Kanzlist, Kassierer, das sind die Helden, die der verlorene Krieg übrig liess, Europas Beitrag zur Lost Generation. In Amerika entstand das Genre der Gangster und ihrer Biografien, Deutschlands Variante war der Defraudant.» (Fritz Göttler)
«Es gibt einen Film, der weiter gegangen ist im Expressionismus als der Caligari (…). Weil er die bildlichen Experimente des Caligari bis an ihre logische Vollendung trieb und so weit über seine Zeit hinausging, fand er kein Publikum.» (Henri Langlois, 1956)
Drehbuch: Karl-Heinz Martin, Herbert Juttke, nach dem Theaterstück von Georg Kaiser
Kamera: Carl Hoffmann
Mit: Ernst Deutsch (Kassierer), Roma Bahn (Tochter/Bettelmädchen/Kokotte/die Maske), Erna Morena (Dame), Hans Heinrich von Twardowski (junger Herr), Eberhard Wrede (Bankdirektor), Edgar Licho (fetter Herr), Hugo Döblin (Trödler), Frieda Richard (Grossmutter), Lotte Stein (Frau), Lo Heyn (Balldame)
64 Min., sw, Digital HD, dt. Zw'titel