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Medea
Lars von Trier (Dänemark 1988)

In den sechziger Jahren wollte Carl Theodor Dreyer zeitweilig Euripides' Drama «Medea» mit Maria Callas in der Hauptrolle an griechischen Schauplätzen verfilmen. Das Projekt, das über einen fünfzigseitigen Drehbuchentwurf nie hinauskam, wurde 1969 von Pier Paolo Pasolini mit ganz anderer Konzeption umgesetzt. Knapp zwanzig Jahre später griff Lars von Trier auf das Script des dänischen Filmübervaters zurück und erzählte die Geschichte der verlassenen Frau, die ihren treulosen Geliebten, ihre Rivalin und die eigenen Kinder umbringt, in einem Fernsehfilm, den viele für sein bestes Werk überhaupt halten. (afu)
«Es ist sicherlich sein lebendigster Film, weil er seiner Neigung zum Herablassenden am wenigsten nachgibt. (…) Medea ist grandios expressionistisch in der Verwendung solarisierter Schatten, verschobener Video-Hintergründe und sich zersetzender Bilder. Vielleicht hat der Film gerade seiner restriktiven Produktionsbedingungen und seiner blutig-elementaren Geschichte wegen eine Intimität und Kraft, die seine späteren Filme nur erahnen lassen. Es ist schwer vorstellbar, dass Euripides' Original jemals beredter adaptiert worden ist.» (Michael Atkinson, The Village Voice, 15.4.2003)

Drehbuch: Lars von Trier, Preben Thomsen, nach dem Drama von Euripides, inspiriert von einem Szenario von Carl Theodor Dreyer
Kamera: Sejr Brockmann
Musik: Joakim Holbek
Schnitt: Finnur Sveinsson

Mit: Udo Kier (Jason), Kirsten Olesen (Medea), Henning Jensen (Kreon), Solbjørg Højfeldt (Amme), Preben Lerdorff Rye (Pädagoge), Baard Owe (Aigeus), Ludmilla Glinska (Glauke), Vera Gebuhr (ältere Zofe), Jonny Kilde (grosser Junge), Richard Kilde (kleiner Junge), Dick Kaysø (Jasons Stimme), Mette Munk Plum (Glaukes Stimme)

75 Min., Farbe, Digital SD, Dän/e

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Mi.,
11.1.2012
20:45
Mi.,
18.1.2012
19:00
Fr.,
20.1.2012
15:00