Ravn ist Eigentümer einer kleinen IT-Firma. Gegenüber seinen Angestellten gibt er sich allerdings als Stellvertreter des Besitzers aus, der angeblich in den USA lebt und den er für alle unpopulären Entscheidungen verantwortlich macht. Als die Firma verkauft werden soll, besteht ein isländischer Investor darauf, nur mit dem echten Chef zu verhandeln. Ravn engagiert einen Schauspieler, der in dessen Rolle schlüpfen soll.
«Der Film, gedreht in der eigentümlichen ‹Automavision›-Technik, die bestimmte ästhetische Entscheidungen dem Zufall überlässt, ist ein kleines, konzentriertes Projekt: gewissermassen eine ‹Diät›, die Lars von Trier zwischen den aufwendigen Banketten von Manderlay und Antichrist eingelegt hat. Zugleich aber ist in diesem Werk ein Kern seines Kinos pur herausgearbeitet: die erfindungsreiche und insistierende Untersuchung sozialer Gruppen und gesellschaftlicher Konformität anhand von irrwitzigen Rollenspielen. Thema von The Boss of It All ist das ‹auf Luft gebaute› Wirtschaften und Arbeiten im neoliberalen Zeitalter. Am Beispiel einer mittelständischen IT-Firma in Kopenhagen treibt Lars von Trier mit hohem Sarkasmus die ‹secrets & lies› eines Daseins heraus, das durch und durch theaterhaft geworden ist.» (Christoph Huber, Österreich. Filmmuseum Wien, Dez. 2009)

Drehbuch: Lars von Trier
Schnitt: Molly Marlene Stensgaard

Mit: Jens Albinus (Kristoffer), Peter Gantzler (Ravn), Friðrik Þór Friðriksson (Finnur), Benedikt Erlingsson (Tolk), Iben Hjejle (Lise), Henrik Prip (Nalle), Mia Lyhne (Heidi A.), Casper Christensen (Gorm), Louise Mieritz (Mette), Jean-Marc Barr (Spencer), Lars von Trier (Erzähler)

99 Min., Farbe, 35 mm, Dän/d/f