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La double vie de Véronique
Krzysztof Kieślowski (Polen/Frankreich/Deutschland 1991)

Zwei physisch identische junge Frauen, die eine in Polen, die andere in Frankreich lebend, sind auf rätselhafte Weise miteinander verbunden. Beide haben musikalisches Talent, beide Zweifel an ihrem gegenwärtigen Geliebten, und beide haben ein schwaches Herz. Und obwohl sie sich nie begegnet sind, spürt die französische Véronique unwillkürlich, dass sich etwas tief Greifendes in ihrem Leben verändert hat, als die polnische Weronika bei einem Rezital auf der Bühne zusammenbricht.
Der polnische Moralist und Metaphysiker Krzysztof Kieślowski war dem westlichen Publikum erstmals mit seinem Fernsehzehnteiler Dekalog (1989/90) aufgefallen, der nach der Relevanz der biblischen zehn Gebote im modernen Alltag fragte. Der endgültige Durchbruch im Westen gelang ihm mit dem Mysterienspiel La double vie de Véronique, das auch die Sensibilität und Schönheit der Westschweizer Schauspielerin Irène Jacob ins beste Licht rückte und die 25-Jährige vollends zum Star machte.
«Kieślowski bietet hier vielleicht nicht die luziden moralischen Einsichten seiner Dekalog-Serie, aber eine derart faszinierende Studie eines spirituellen Unruhezustands kann man sich nur von ihm vorstellen. Obschon die Geschichte denkbar einfach ist, ist dies kein einfacher Film, doch seine Kohärenz wird einerseits durch Irène Jacobs leuchtende Doppelrolle, andrerseits durch Kieślowskis mühelose Meisterung verschiedener Stimmungslagen und seinen subtilen Einsatz wiederkehrender Motive sichergestellt. Ob man schluckt, was Kieślowskis These zu sein scheint (wenn wir unsere Affinität zu geheimnisvollen Seelenverwandten erkennen, können wir von deren Leiden lernen), ist Glaubenssache; doch unbestreitbar ist (…) seine Fähigkeit, einzelnen Orten, Dingen und flüchtigen Momenten eine geradezu metaphysische Suggestivkraft zu verleihen.» (Geoff Andrew, Time Out Film Guide)

Drehbuch: Krzysztof Kieślowski, Krzysztof Piesiewicz
Kamera: Sławomir Idziak
Musik: Zbigniew Preisner
Schnitt: Jacques Witta

Mit: Irène Jacob (Weronika/Véronique), Władysław Kowalski (Weronikas Vater), Halina Gryglaszewska (Weronikas Tante), Philippe Volter (Alexandre), Aleksander Bardini (Dirigent), Sandrine Dumas (Catherine), Louis Ducreux (Professor), Claude Duneton (Véroniques Vater), Lorraine Evanoff (Claude), Guillaume de Tonquedec (Serge), Gilles Gaston-Dreyfus (Jean-Pierre)

98 Min., Farbe, 35 mm, F/Poln/d

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Mo.,
12.12.2011
18:15
Mi.,
14.12.2011
21:15