Im viktorianischen England: Die junge Sarah Woodruff, wegen der kurzzeitigen Verbindung mit einem Schiffbrüchigen bei der kleingeistigen Dorfgemeinschaft als «Hure des französischen Leutnants» verschrien, versucht mit Hilfe des Geologen Charles ein neues Leben anzufangen, ohne gleich wieder den Zwängen puritanischer Moral zu verfallen. Charles muss seine Ehre als Gentleman und eine lukrative Heirat opfern, um die geheimnisvolle Frau zu gewinnen.
«Der Roman von John Fowles galt lange als unverfilmbar, weil Fowles die Fiktion bricht: Der Erzähler ist stets präsent als Kommentator, der historische Phänomene mit heutigen Zuständen konfrontiert und schliesslich selbst in der Handlung auftritt und dem Leser zwei mögliche Varianten für den Ausgang anbietet. Reisz suchte zusammen mit Drehbuchautor Pinter das Essenzielle des Romans. Als kongeniales Äquivalent erfanden sie einen Film-im-Film.» (Ingo Fliess, Metzler Film Lexikon)
Geschickt wird so eine zweite Zeitebene aufgebaut, die Vergleiche zwischen Gegenwart und Vergangenheit ermöglicht. «Mit technisch makellosem Spiel verkörpert Meryl Streep Sarah Woodruff (…), Jeremy Irons spielt in seiner ersten Hauptrolle den gewissenhaften jungen Mann, der sich hoffnungslos in sie verliebt. Im zeitgenössischen Erzählstrang sind Streep und Irons Anna und Mike, die kultivierten Schauspieler, die Sarah und Charles spielen sollen und dabei selbst eine Affäre beginnen, die einen entschieden anderen Ausgang nimmt.» (The Motion Picture Guide)

Drehbuch: Harold Pinter, nach dem Roman von John Fowles
Kamera: Freddie Francis
Musik: Carl Davis
Schnitt: John Bloom

Mit: Meryl Streep (Sarah Woodruff/Anna), Jeremy Irons (Charles Smithson/Mike), Hilton McRae (Sam), Emily Morgan (Mary), Charlotte Mitchell (Mrs. Tranter), Lynsey Baxter (Ernestina), Jean Faulds (Köchin), Leo McKern (Dr. Grogan), Patience Collier (Mrs. Poulteney), Peter Vaughan (Mr. Freeman)

127 Min., Farbe, 35 mm, E/d/f