Über wenige spanische Filme wurde so viel geschrieben wie über El espíritu de la colmena. Wenig erstaunlich daher, dass er auch für Filmschaffende prägend und inspirierend zugleich war. Zwei der überzeugendsten Weiterführungen hat der mexikanische Regisseur Guillermo del Toro geschaffen; er hat Erices Kernthemen Kindheit, Bürgerkrieg und Fantasiewelten zuerst 2001 in El espinazo del diablo (The Devil's Backbone) aufgegriffen und 2006, noch überwältigender, im mehrfach ausgezeichneten Pan's Labyrinth (El laberinto del fauno).
«Zunächst denkt man, das passt doch nicht zusammen: die letzten Partisanengefechte im faschistischen Spanien 1944 und die Fantasiewelt einer Elfjährigen, die sich als Prinzessin träumt. Aber Guillermo del Toro vollbringt das Kunststück, die historische und die fantastische Ebene auf so unheimliche Weise ineinander zu verweben, dass man völlig vergisst, darüber nachzudenken, ob sich das eine zum anderen nun allegorisch, symbolisch oder sonst wie verhält. (…) Pan's Labyrinth fasziniert nicht nur wegen seiner visuellen und atmosphärischen Originalität, sondern wegen des tiefen Verständnisses für die verschlungene Wirkungsmacht der Mädchen-Magie.» (Barbara Schweizerhof, www.taz.de, 22.2.2007)

Drehbuch: Guillermo del Toro
Kamera: Guillermo Navarro
Musik: Javier Navarrete
Schnitt: Bernat Vilaplana

Mit: Ivana Baquero (Ofelia), Sergi López (Vidal), Maribel Verdú (Mercedes), Doug Jones (Faun/bleicher Mann), Ariadna Gil (Carmen), Álex Angulo (Arzt), César Vea (Serrano), Roger Casamajor (Pedro), Eusebio Lázaro (Pater), Francisco Vidal (Priester), Federico Luppi (König), Pablo Adán (Erzähler/Stimme des Faun)

119 Min., Farbe, 35 mm, Sp/d/f