Das scheinbar wohlgeordnete Familienleben von Andy, seiner Frau Wendy und ihren Zwillingen Nicola, einer sex- und Marx-besessenen Bulimikerin, und Natalie, einer angehenden Klempnerin, zeigt sein wahres Gesicht, als hinter der aufgesetzt fröhlichen Fassade Ängste und gesellschaftliche Krankheiten zum Vorschein kommen.
«Diese Töchter sind wie Tag und Nacht. Nicola versteckt sich hinter ihren Brillen, ihren wirren Haaren und den Zigaretten und hegt allen konventionellen, fortschrittlichen und gesunden Dingen gegenüber eine grosse Verachtung. Natalie dagegen ist fröhlich und gewissenhaft. (…) Gegen Ende von Life Is Sweet kommen wir ganz nah an den Stoff des Lebens selbst, wie wir uns abmühen und uns mit etwas zufriedengeben, wie wir in Bezug auf unsere Träume Kompromisse eingehen. (…) Bislang ist dieser Film Leighs grösster Erfolg in seiner Karriere. Finanzielle Unterstützung für einen Film ohne Drehbuch ist natürlich schwierig, doch Leigh beharrt auf seiner Kollaboration mit den Schauspielern und wurde so auf seine eigene tapfere und sture Façon zu einer Art Held. Life Is Sweet ist so witzig, impulsiv und frei, als wäre er nur zum reinem Vergnügen gemacht worden.» (Roger Ebert, Chicago Sun-Times, 24.12.1991)

Drehbuch: Mike Leigh
Kamera: Dick Pope
Musik: Rachel Portman
Schnitt: Jon Gregory

Mit: Alison Steadman (Wendy), Jim Broadbent (Andy), Claire Skinner (Natalie), Jane Horrocks (Nicola), Timothy Spall (Aubrey, der Besitzer des «The Regret Rien»), Stephen Rea (Patsy), David Thewlis (Nicolas Liebhaber), Moya Brady (Paula, Aubreys Köchin), David Neilson (Steve), Jack Thorpe-Baker (Nigel)

103 Min., Farbe, 35 mm, E/d/f, 12 J