«Die Entstehung der japanisch getönten komischen Operette ‹The Mikado› des Londoner Erfolgsduos Gilbert & Sullivan Mitte der 1880er Jahre ist Basis für das kurzweilige Meisterwerk von Mike Leigh: ein Historienfilm, in dem eine Spezialität des britischen Regisseurs gegenwärtig wird – wie man eine Show (und damit vielleicht: ein Kunst-Stück) auf die Beine stellt. Titelgemäss auf den Kopf gestellt werden dabei nicht nur die Erwartungen der Beteiligten: Kaum ein Film zeichnet ein so vielschichtiges Bild des artistischen Schaffensprozesses aus der tragikomischen Kollision persönlicher, gesellschaftlicher, künstlerischer sowie kultureller Faktoren und Notwendigkeiten. Das Resultat ist ein prachtvoller Schauspielerfilm und eine Chronik der grossen Herausforderungen und kleinen Ekstasen.» (Christoph Huber, Österreich. Filmmuseum Wien, 5/2007)
Das erste Mal, dass Mike Leigh sich seine Schauspieler nach ‹reellen› Figuren aussuchen musste, und diese als Inspiration für die improvisierende Arbeit fungierten. Die Fakten existierten diesmal also, doch Leigh selbst sagt, «der Film ist eine Folge von fantasievollen Sprüngen – nur so konnte ich die Geschichte zum Leben erwecken.» (Mike Leigh on Mike Leigh, Faber & Faber 2008)

Drehbuch: Mike Leigh
Kamera: Dick Pope
Musik: Carl Davis
Schnitt: Robin Sales

Mit: Jim Broadbent (William Schwenk Gilbert), Allan Corduner (Sir Arthur Sullivan), Timothy Spall (Richard Temple, The Mikado), Lesley Manville (Lucy «Kitty» Gilbert), Shirley Henderson (Leonora Braham, Yum-Yum), Ron Cook (Richard D'Oyly Carte), Katrin Cartlidge (Madame), Kevin McKidd (Durward Lely, Nanki-Poo), Eleanor David (Fanny Ronalds), Martin Savage (George Grossmith), Charles Simon (Gilberts Vater), Alison Steadman (Madame Leon)

160 Min., Farbe, 35 mm, E/d/f