«Widerberg versucht sich hier erneut am sozialen Hintergrund der dreissiger Jahre in Schweden. Die sozialen Veränderungen in Schweden seit Ende des 19. Jahrhunderts verliefen unblutig, mit Ausnahme der Ereignisse 1931 im stark industrialisierten Ådalen, wo das Militär Streikbrecher schützen sollte und es bei einer Gegendemonstration protestierender Arbeiter zu scharfen Schüssen in die Menge kam. (…) Dieses Trauma führte mehr oder weniger direkt zu Gesetzesänderungen und zur fast vierzigjährigen Regierungszeit der Sozialdemokraten. Getreu seinen Prinzipien schildert Widerberg (…) die Ereignisse aus der persönlichen Perspektive der Familie eines der Streikenden.» (Dokumentation Kemptener Filmwochenende, Nov. 1978)
«Widerberg ist ein enthusiastischer, aber leicht gespaltener Regisseur, hin- und hergerissen zwischen seinem politischen Aktivismus und seiner kaum zu kontrollierenden Passion für das Visuelle – er findet Bilder, die so opulent sind, dass sie einen geradezu betäuben. Kurioserweise funktioniert Ådalen 31 gerade wegen dieser Dualität. Das ländliche Schöne bietet eine ironische Gegenperspektive zum schnell wachsenden Ausmass der Streiks.» (Vincent Canby, The New York Times, 20.9.1969)
Ådalen 31 gewann 1969 in Cannes den Spezialpreis der Jury.
Drehbuch: Bo Widerberg
Kamera: Jörgen Persson
Schnitt: Bo Widerberg
Mit: Peter Schildt (Kjell Andersson), Kerstin Tidelius (Kjells Mutter), Roland Hedlund (Harald Andersson, Kjells Vater), Marie De Geer (Anna), Anita Björk (Annas Mutter), Olof Bergström (Annas Vater), Stefan Feierbach (Ake), Jonas Bergström (Nisse), Martin Widerberg (Martin)
113 Min., Farbe, 35 mm, Schwed/e