Die in den dreissiger Jahren angesiedelte Geschichte eines jungen Fabrikarbeiters mit Ambitionen als Schriftsteller. Von einem potenziellen Verleger gönnerhaft gelobt und abgelehnt, lässt er sich mit einem Mädchen aus dem Quartier ein. Als die junge Frau schwanger wird, kommt er allmählich zur Einsicht, dass er einen radikalen Entscheid fällen muss, wenn er nicht im Alkoholismus seines gescheiterten Vaters oder der stillen Verzweiflung seiner krampfenden Mutter enden will.
«Widerberg interpretiert die Stimmungslage der dreissiger Jahre selten sensibel und nuanciert, nicht so, wie sie einmal von den Schriftstellern der dreissiger Jahre erlebt und gestaltet worden war, sondern aus eigenen, späteren Erlebnissen heraus. (…) In Das Rabenviertel erzählt er nur scheinbar realistisch, denn er ist Impressionist. Die Regisseure der französischen Nouvelle Vague waren kaum seine einzigen Vorbilder, aber seine Ausdrucksformern den ihren sehr nahe.» (Gösta Werner: Die Geschichte des Schwedischen Films, Frankfurt 1988)

Drehbuch: Bo Widerberg
Kamera: Jan Lindeström
Schnitt: Wic Kjellin

Mit: Thommy Berggren (Anders), Emy Storm (Mutter), Keve Hjelm (Vater), Christina Frambäck (Elsie), Ingvar Hirdwall (Sixten), Agneta Prytz (Nachbarin), Fritiof Nilsson Piraten (er selbst), Nina Widerberg (Nina)

100 Min., sw, 35 mm, Schwed/d