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The Browning Version
Anthony Asquith (GB 1951)

Ein erzkonservativer englischer Altphilologie-Lehrer muss am Tag seiner Zwangspensionierung erkennen, dass seine Frau ihn betrügt, seine Kollegen ihn verachten und seine Zöglinge ihn «Himmler» nennen. Die freundschaftliche kleine Geste eines einzelnen Schülers setzt einen Prozess gnadenloser Selbsterkenntnis in Gang.
Äusserlich geschieht wenig, innerlich viel in diesem geschliffenen psychologischen Kammerspiel, mit dem Anthony Asquith und der Dramatiker Terence Rattigan einen ebenbürtigen Nachfolgefilm zu ihrem Meisterstück The Winslow Boy lieferten. Während der Schulrektor den Protagonisten mit vollendeter Eleganz kaltstellt und hinter der intriganten Fassade seiner Frau zunehmend die Panik über den bevorstehenden sozialen Abstieg sichtbar wird, erkennt ausgerechnet deren Geliebter als Einziger dessen stilles Drama, kann seines Interessenkonflikts wegen aber wenig bewirken. Michael Redgrave gibt den innerlich abgestorbenen Helden in allen Stadien so trocken und präzis, dass das Anrührende nie ins Sentimentale abgleitet. Einzig beim Finale bemühen sich Asquith und Rattigan, ähnlich wie bei The Winslow Boy, überdeutlich um eine optimistische Note. (afu)

Drehbuch: Terence Rattigan, nach seinem Theaterstück
Kamera: Desmond Dickinson
Musik: Arnold Bax, Ludwig van Beethoven
Schnitt: John D. Guthridge

Mit: Michael Redgrave (Andrew Crocker-Harris), Jean Kent (Millie Crocker-Harris), Nigel Patrick (Frank Hunter), Wilfrid Hyde-White (Frobisher), Brian Smith (Taplow), Bill Travers (Fletcher), Ronald Howard (Gilbert), Paul Medland (Wilson), Ivan Samson (Lord Baxter), Josephine Middleton (Mrs. Frobisher)

90 Min., sw, Digital SD, E/e

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Mi.,
25.8.2010
20:45
Mi.,
29.9.2010
20:45