Ein leicht derangierter Privatdetektiv kommt einer jungen Serienmörderin reicher Männer auf die Spur und gerät zunehmend in die Rolle ihres Beschützers und Komplizen, weil er in ihr seine verschollene Tochter zu erkennen glaubt.
Bei ihrer zweiten Zusammenarbeit verwandelten Jacques und Michel Audiard einen Roman des frankophilen Amerikaners Marc Behm (unter dem Originaltitel «Eye of the Beholder» 1999 nochmals verfilmt) in ein vielfach gebrochenes Rätselspiel über Verlust, Erinnerung und Obsession, indem sie die Krimihandlung mit komödiantischen, surrealen, geradezu brechtisch anmutenden Irrlichtern spickten. Claude Miller setzte dieses Konzept mit aberwitzigen Kostüm- und Schauplatzwechseln teilweise kongenial um und konnte dabei vor allem vom umwerfenden schauspielerischen Handwerk Michel Serraults profitieren, der seine Figur zwischen Exzentrik und Wahnsinn changieren lässt. (afu)
«Das Faszinierende, das Verwirrende und Beunruhigende des Films liegt bereits im Spiel der Darsteller Serrault und Adjani, die miteinander eine verrückte Harmonie eingehen. Und das Verrückte liegt auch bei Miller selber, der das Konventionelle immer gerade so weit abbiegt, dass er irritiert, ohne zu be- oder entfremden.» (Corinne Schelbert, züritipp, 15.7.1988)

Drehbuch: Michel Audiard, Jacques Audiard, nach dem Roman «The Eye of the Beholder» von Marc Behm
Kamera: Pierre Lhomme
Musik: Carla Bley
Schnitt: Albert Jurgenson

Mit: Michel Serrault («L'oeil»), Isabelle Adjani (Catherine Leiris/«Marie»), Guy Marchand (der blasse Mann), Stéphane Audran (die Frau in Grau), Geneviève Page (Mme Schmidt-Boulanger), Sami Frey (Ralph Forbes), Macha Méril (Madeleine)

120 Min., Farbe, 35 mm, F/d